Prokon: Genussscheine an Windkraftwerken
Ökologische Geldanlagen sind schon seit Jahren in aller Munde. Hinzugemischt eine zukunftsweisende Prise Energiewende mit erheblichem Wachstumspotential ergibt, zusammen mit der Möglichkeit in relativ kleinen Größenordnungen zu investieren, eine erfolgversprechende Mischung. Ein gutes und penetrantes Marketing rundet die Erfolgsstory ab.
Warum weigert sich Prokon dann, Presseanfragen zu beantworten?
Offensichtlich ist einiges an den Vermutungen dran, dass die wirkliche Ertragssituation durch Verschiebungen innerhalb der Unternehmensgruppe nicht transparent gemacht werden soll. Zwischenzeitlich scheint das immer deutlicher zu werden. Bei Finanztest steht diese Beteiligung daher auf der Warnliste.
Finanzexperten über das Thema Prokon
Prokon im Fokus der Finanznachrichten
Prokon, Windkraftbeteiligungen mit undurchsichtigen Zahlen
In den Zeiten niedriger Zinsen suchen renditehungrige Anleger verstärkt nach guten Anlageoptionen und treffen vermehrt auf Unternehmen wie Prokon. Die versprochenen Gewinnaussichten haben die Wirkung von Balsam und lassen die Warnungen der Verbraucherschützer auf fruchtlosen Boden fallen.
Die zweifelhaften Genussrechte von Prokon
Diese Anlagemodelle stoßen schon seit Jahren auf die Kritik der Verbraucherschützer. Doch Gewinnaussichten von acht Prozent und mehr lassen die berechtigten Einwände nicht bei den Verbrauchern ankommen. Dabei sind Genussrechte eine sehr umstrittene Anlageoption, weil sie ihre Besitzer zwar an das Firmengeschehen binden, ihnen aber keinerlei Mitspracherecht einräumen. Bei Prokon kommt noch erschwerend hinzu, dass von dem Unternehmen keine Angaben zum eigentlichen Verwendungszweck gemacht werden.
Die Gelder werden unter dem Deckmantel der erneuerbaren Energien eingesammelt, doch wo genau sie für welches Projekt Verwendung finden, erfahren die Anleger nie. Genau auf die Wirkung des Begriffs erneuerbare Energien wird bei Prokon gesetzt. Denn die Investition in die Energiewende wollen viele Menschen gerne tätigen, allein schon um ihr mehr oder weniger schlechtes Gewissen zu beruhigen. Sobald die Euphorie bei den Verbrauchern abnimmt, gehen die Werber der Firma wieder auf Tour und kratzen ein wenig an dem Schuldbewusstsein ihrer Opfer.
Das eigenartige Verhältnis von Prokon zur Presse
Das Verhältnis des Unternehmens zur Presse ist schlecht und erinnert oft an einen Kriegsschauplatz. Inzwischen werden die Meinungsverschiedenheiten auch vor Gericht ausgetragen. Darüber hinaus lässt sich Prokon nicht mehr auf Gespräche mit Journalisten ein und hat dies auch auf der Internetpräsenz festgehalten. Wohlgemerkt reden wir noch nicht von einem weiteren Finanzskandal, sondern bemerken lediglich Anlageprodukte mit märchenhaften Renditen, hinter denen eine Firma mit gestörtem Verhältnis zur Presse steckt.
Das seltsame Verhalten dieser Firma ist selbstverständlich kein Straftatbestand, es sollte aber die Anleger zu erhöhter Vorsicht anhalten. Ebenso sollte der immer noch fehlende Konzernabschluss von Prokon zu denken geben, und das in der inzwischen von dem Unternehmen per Rundmail herausgegebenen Kurzversion 146 Millionen Euro Verlustvortrag enthalten sind.