Allerdings macht die Bundesregierung nun ihre Zweifel an der Hilfe für Zypern bekannt, was EU-Währungskommissar Olli Rehn sauer aufstößt. Wie Rehn dem Spiegel gegenüber erklärte: „Auch wenn man aus einem großen EU-Land kommt, sollte man sich bewusst sein, dass jedes Euro-Mitglied systemrelevant ist.“
Rehn befürchtet bereits, dass keine Hilfe für Zypern dazu führen wird, dass das Land aus dem Euro austritt. Dadurch sieht er ferner das eigentliche Ziel der EU verfehlt, schließlich sollen EU und auch die Euro-Länder zusammenhalten, was bis dato auch gut funktionierte.
Derweil gibt Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) noch keine konkreten Äußerungen zu Zypern ab. Zwar sehe er Zypern einerseits als systemrelevant, doch erklärt er dem Tagesspiegel gegenüber auch: „Aber ich sage auch: Die Begründung dafür muss nachvollziehbar sein und das Urteil von Parlamenten, zum Beispiel des Bundestages, bestehen.“
Ob weitere Hilfe für Zypern näher rückt, könnte sich am Montag entscheiden. Dann wollen sich die Euro-Finanzminister treffen, um über ein weiteres Hilfspaket zu diskutieren, auf das Zypern bereits seit Monaten wartet.
Sowohl Schäuble, als auch der französische Finanzminister Pierre Moscovici drängen auf eine Entscheidung in dieser Sache und wollen das Problem bis Ende März vom Tisch haben.
Das Problem sieht die Politik noch immer bei den Banken. Hier wolle man laut Spiegel vor allem darüber beraten, wie Banken weiterhin gerettet werden können und wie sich der Rettungsschirm ESM weiterentwickeln könnte. (NS/BHB)