Ihr Image war kaum besser als das von einem Bausparvertrag: konservativ, verzopft, spießig und wenig lukrativ. Gerade in letzter Zeit aber ist ein deutliches Steigen des Interesses für Riester zu beobachten - und dafür gibt es mehrere Gründe.
Wohnriester als Altersvorsorge
Was den meisten zwar bekannt ist, von vielen aber nicht beachtet wird, ist, dass die Riester Rente eine Möglichkeit der Eigenheimfinanzierung darstellt. Zugegeben - erst nach langen Jahren des Sparens - aber immerhin. In Zeiten ständig steigender Mietpreise und hohen Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt, gewinnen die Argumente, die für Wohnriester sprechen, wieder an Bedeutung.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann das angesparte Kapital samt der staatlichen Förderung auch zur Baufinanzierung eines Eigenheimes eingesetzt werden. Und das Eigenheim ist eine sehr gute Form der Altersvorsorge, insbesondere für einkommensschwächere Schichten, die sich im Alter heute schon oft Wohnen nicht mehr oder nur unter großen Einschränkungen leisten können.
Ein weiterer Aspekt, der auch nicht ganz unwesentlich dabei ist, ist die Tatsache, dass sowohl Riester Rente als auch natürlich Wohnriester Hartz-4-sicher sind. Die angesparten Beträge können unter keinen Umständen auf staatliche Unterstützungsleistungen angerechnet werden. In der Theorie bedeutet das, dass sich also auch Hartz-4-Empfänger nach einigen Jahren dann tatsächlich ein Haus kaufen können und für das Alter so gut abgesichert sind. Ob das Weitersparen natürlich während der Zeit des Hartz-4-Bezuges tatsächlich möglich ist, bleibt in der Praxis fraglich. Auch wenn Wohnriester nicht genutzt wird, steht am Ende dann aber eine solide Zusatzrente.
Konservativ bedeutet auch sicher
Bei den hoch volatilen Aktien, bei denen man sich Verluste erst einmal leisten können muss, machen natürlich konservative Anlageformen - wenn sie auch weniger Gewinn versprechen - wieder zunehmend das Rennen. Sicherheit erhält einen höheren Stellenwert als mögliche, aber unsichere Gewinne. Das gilt auch für Wohnriester - egal was passiert, irgendwann lässt sich damit auch tatsächlich ein Eigenheim finanzieren. Auch wenn es unter Umständen eine Weile dauert. Das scheinen auch viele Menschen heute zu erkennen und ihre Lebensplanung entsprechend umzustellen.