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Wölbern: Privat-Insolvenzantrag gegen den inhaftierten Firmenchef Schulte

Beim Wölbern Anlageskandal sind bis jetzt mehrere Tausend Anleger akut von der Fondspleite bedroht, deshalb wird die Suche nach den verschwundenen Millionen weiter intensiviert. Der zurzeit inhaftierte Chef des Unternehmens wird mit einem privaten Insolvenzantrag konfrontiert.


Wölbern

Nicht nur die Staatsanwälte und Anleger suchen das verschwundene Geld aus den Fondskassen

Ansprüche werden auch von der Medivision-Unternehmensgruppe, einem anderen Tätigkeitsbereich des Wölbern-Chefs Schulte, angemeldet. Damit wird der Anlageskandal um eine weitere Pleite bereichert und zwar eine der besonderen Art. Das Amtsgericht Hamburg hat in den letzten Tagen den gegen Schulte persönlich gestellten Insolvenzantrag bestätigt. Neben der Wölbern Invest KG, dem Wölbern Fondsmanagement GmbH sowie weiten Teilen des von Schulte ins Leben gerufenen Medizinverbunds Endokrinologikum trifft es nun auch das Privatvermögen des Mediziners. Einzelheiten darüber sind derzeit schwer zu bekommen, das Amtsgericht verweist auf den zuständigen Insolvenzverwalter, der jedoch bisher für Auskünfte nicht zur Verfügung stand.

Die Kanzlei Münzel & Böhm bestätigte in der Rolle des Insolvenzverwalters der Medivision-Gruppe den Antrag auf die Privatinsolvenz von Schulte. Die Medivision-Gruppe musste nach der Aktion gegen Wölbern Invest und der Inhaftierung des Chefs Insolvenz anmelden, da die Bürgschaften des Hauptgesellschafters Schulte nach der Einziehung seines Vermögens wertlos wurden. Für die Medivision-Gruppe könnte sich die Insolvenz als neue Chance erweisen. Das Unternehmen plant einen Neustart mit deutlich weniger Altlasten und verhandelt derzeit mit neuen Investoren. Für Medivision gibt es wahrscheinlich einen Neustart ohne Schulte, jedoch mit dessen Geld.

Der gegen den Wölbern-Chef gestellte Privatinsolvenzantrag soll Licht ins Dunkle bringen

Anlass zur Privatinsolvenz von Schulte boten die offenen Forderungen der Medivision-Gruppe, bei diesen handelt es sich mittlerweile um siebenstellige Summen. Nach Auskunft des zuständigen Insolvenzverwalters beruhen die Forderungen auf gewöhnlichen Geschäftsvorgängen; eine Verbindung zu den Untreuevorwürfen gegen Schulte wurde ausgeschlossen. Die Behörden hatten zwar bei der Razzia das Privatvermögen von Schulte soweit wie möglich sichergestellt, jedoch ist zu vermuten, dass den Ermittlern nicht alles in die Hände fiel.

Vom Insolvenzverwalter soll daher Klarheit in dieser Sache geschaffen werden. Große Summen fehlen nicht nur bei den Immobilienfonds von Wölbern, sondern auch bei anderen. Allein beim Fonds Frankreich 04 stellten die Ermittler eine Lücke von nahezu 18 Millionen Euro fest, deren Verbleib bisher nicht geklärt werden konnte.

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