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Wer braucht noch Visitenkarten?

Im digitalen Zeitalter scheint die Visitenkarte ihre Existenzberechtigung fast verloren zu haben. Wo Kontaktdaten jederzeit und an jedem Ort elektronisch ausgetauscht werden - wer braucht da noch eine Visitenkarte? Rein funktional betrachtet, könnte die Antwort lauten: niemand. Dennoch gibt es gute Gründe, an den kleinen Kärtchen festzuhalten.


Visitenkarten

Die Visitenkarte ist mehr als ein reiner "Datenträger" für Namen, Adressen und Telefonnummern von Ansprechpartnern. Sie hat Symbolkraft und vermittelt mehr Botschaften als die aufgedruckte Information. Und im Gegensatz zum elektronischen Datenaustausch sorgt sie für eine persönliche Note bei Geschäftskontakten. 

Was die Visitenkarte über den Besitzer aussagt 

Die "Wertigkeit" von Visitenkarten wird deutlich, wenn man ihre Historie betrachtet. In früheren Zeiten war sie die "Erkennungsmarke" bei Besuchen in hohen Häusern und dienten dem Empfangspersonal oder - bei Hofe - dem Zeremonienmeister zur Ankündigung von Gästen. Bei der Gestaltung gab man sich viel Mühe. Häufig sorgten Kupferstecher für ein künstlerisch anspruchsvolles Design. Von der Wertigkeit der Visitenkarte konnte auf die Bedeutung und die Stellung des Besitzers geschlossen werden. 

Heute wird nicht mehr so viel Aufwand getrieben. Auch bei diesem "Accessoir" des Geschäftslebens wird auf die Kosten geachtet und es sind Angebote gefragt, mit denen man besonders günstig Visitenkarten drucken lassen kann. Digitale Drucktechnik und entsprechende Software machen es überdies möglich, Visitenkarten mit hochwertiger Gestaltung sehr effizient zu produzieren, ohne dass dies den Kostenrahmen sprengt. Die nötigen Ressourcen halten sich zeit- und kapazitätsmäßig in Grenzen. 

Warum Visitenkarten nach wie vor geschätzt sind

Vor allem bei geschäftlichen Erstkontakten hat die Visitenkarte immer noch ihren Platz. Sie wird gerne beim "Kennenlernen" im Rahmen von Messen, Konferenzen, Tagungen und sonstigen Veranstaltungen oder bei Erst-Terminen und -Meetings eingesetzt. Die Visitenkarte ist praktisch und die Übergabe funktioniert oft sogar schneller und einfacher als der elektronische Datenaustausch. 

Darüber hinaus macht sie vor allem eines: Eindruck. Sie schafft beim Empfänger ein haptisches Erlebnis, bei dem Tastsinn, optische Wahrnehmung und ggf. Geruchssinn zusammenspielen. Auch im digitalen Zeitalter hat die Haptik nicht an Bedeutung verloren. Das erklärt, warum das "klassische" Buch häufig immer noch dem E-Book vorgezogen wird. Bei der Visitenkarte ist es nicht anders. 

Untersuchungen haben gezeigt, dass haptische Gegenstände mehr wertgeschätzt werden und überdies besser und länger in Erinnerung bleiben. Hinzu kommt die persönliche Note durch die Überreichung von Mensch zu Mensch. Die fehlt, wenn Computer, Smartphones oder Tablets miteinander kommunizieren. Und mit der richtigen Gestaltung lässt sich mehr ausdrücken als der aufgedruckte Inhalt: Seriosität, Kompetenz und Professionalität.


 
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