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Weltbevölkerung nimmt stärker als angenommen zu

10,9 Milliarden Menschen werden voraussichtlich im Jahr 2100 auf der Erde leben, so die Prognosen der UNO. Dabei findet das Wachstum überwiegend in den Entwicklungsländern statt.


Weltbevölkerung nimmt stärker als angenommen zu

Von aktuell 7,2 Milliarden Menschen wird die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf wahrscheinlich 9,6 Milliarden Menschen anwachsen. Nach den Berechnungen der UNO würden dann im Jahr 2100 10,9 Milliarden Menschen die Erde bevölkern. Die UNO korrigiert mit ihrer aktuellen Prognose die Berechnungen aus dem Jahr 2011 von der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung um etwa 250 Millionen Menschen nach oben. Dabei hatten die Experten zum damaligen Zeitpunkt bereits verschiedene mögliche Szenarien zur Auswahl.

Bislang gibt es viele Strategie, um das Wachstum der Bevölkerung einzudämmen, doch wie es scheint, war bisher keine wirklich erfolgreich. Die Fruchtbarkeitsraten sinken weniger stark, als man noch vor zwei Jahren angenommen hat. Zeitgleich wird die globale Nahrungsmittelproduktion durch den Klimawandel bedroht.

Den Prognosen zufolge wird das Bevölkerungswachstum künftig nahezu ausschließlich in den Entwicklungsländern stattfinden. Von aktuell 1,1 Milliarden Menschen wird sich die Bevölkerung Afrikas bis zum Jahr 2100 auf 4,2 Milliarden Menschen vervierfachen. 

Auch die Lebenserwartung steigt

Der ehemalige Chef der UNO-Bevölkerungsstudien, Thomas Büttner, meinte, dass gerade in den ärmsten Ländern der Welt die Bevölkerung am schnellsten wächst. Bis zum Jahr 2100 würden in Ländern wie Nigeria, Uganda und Malawi, sollte die Fertilitätsrate zurückgehen, in etwas fünfmal mehr Menschen leben als aktuell. Sollte die Bevölkerung auch weiterhin in diesem Tempo wachsen, wie es derzeit der Fall ist, dann würden in Uganda 30-mal so viele Menschen leben als heutzutage, so Büttner weiter.

Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, erklärt, dass jährlich in den Entwicklungsländern etwa 80 Millionen Frauen ungewollt schwanger werden, weil ihnen die Möglichkeit zur Verhütung fehlt. Würden Frauen und Mädchen selbstbestimmt darüber entscheiden können, wann sie schwanger werden und wie viele Kinder sie bekommen möchten, dann wären diese Frauen gesünder, hätten bessere Chancen auf Bildung und wären wirtschaftlich produktiver.

742 Millionen leben aktuell in Europa. Den Berechnungen zufolge könnten es zum Ende des Jahrhunderts nur noch 639 Millionen Menschen sein. Das würde einen Rückgang von 14 Prozent entsprechen.

Die Prognosen der UNO stützen sich auf die Annahme, dass die Fertilität in den Entwicklungsländern, die derzeit bei 2,6 Kindern pro Frau liegt, bis zum Jahr 2100 auf 2 Kinder sinkt. Eine Bedingung für diese Entwicklung ist ein besserer Zugang der Frauen zu Aufklärung und Verhütung.

Weiterhin gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass weltweit die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen von derzeit 70 Jahren bis zum Jahr 2100 auf 82 Jahre steigen wird. 89 Jahre sollen es dann sogar bei den Menschen sein, die in Industrieländern leben. (DR/BHB)


 
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