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Weitergabe von Provisionen führt zur Aufgabe

Die Weitergabe von Provisionen ist bei diversen Finanzprodukten längst Standard, auch die Finanzaufsicht Bafin sieht keinen Grund für ein Verbot. Ein Bausparvermittler, der den Kunden etwas von seiner Abschlussgebühr zukommen lassen wollte, musste sein Vertriebsmodell aufgeben.


Provisionen

Bausparer müssen nun wieder mehr Provisionen entrichten, als ihnen lieb sein kann. Unter den Vermittlern bricht Freude aus, denn sie verlieren einen Mitbewerber, der ihre Abschlussgebühren im Visier hatte. Max Herbst, der als Inhaber der Finanzberatung FMH das Bausparen revolutionieren wollte, gibt auf. 

Verhandlungen mit der Finanzaufsicht Bafin

Die Internetseite Meinbausparvertrag.de des Unternehmens FMH ist offline, Bausparverträge mit niedrigen Abschlussgebühren wird es hier nicht mehr geben. Bei Bausparverträgen werden Provisionen zwischen 1 und 1,5 Prozent der Bausparsumme an die Vermittler ausgeschüttet. Auf der Internetpräsenz Meinbausparvertrag wollte Herbst die Gebühr mit seinen Kunden teilen.

Der Bausparvermittler agierte nicht ohne rechtliche Rückendeckung, er verhandelte im Beisein seiner Anwälte mit der Finanzaufsicht. Es ging ihm dabei um eine Änderung der Auslegungsentscheidung von 2005, die stand einer legalen Weitergabe der Provisionen im Weg. Die Verhandlungen zeigten im Dezember 2014 Erfolg, die Bafin erlaubte die Weitergabe der Abschlussgebühr bei Bausparverträgen durch die Vermittler.

Von Verbraucherschützern gefeiert, in der Branche wenig beliebt

Die Verbraucherschutzverbände verkündeten voller Freude, dass Bausparer beim Vertragsabschluss nun über die Provisionen verhandeln könnten. Die Teile der Branche, die dem neuen Trend nicht folgen wollten, standen unter massivem Rechtfertigungsdruck. Der Verband der privaten Bausparkassen reagierte prompt: Einen generellen Verzicht auf Abschlussgebühren wird es bei Bausparkassen nicht geben. Vermittler, die ihre Provisionen teilen wollen, handeln auf eigene Rechnung. 

Der Bauspar-Rebell gibt auf

Die Weitergabe von Provisionen bedeutete für Max Herbst letztendlich die Aufgabe, nach der Bafin-Entscheidung wurde sein Unternehmen von der Branche in jeder möglichen Weise blockiert. Herbst beurteilt die Bausparbranche mit emotionsloser Gelassenheit. Seinen eigenen Worten folgend ist die Mehrzahl der Bausparkassen einfach noch nicht reif für faire Vertriebswege.


 
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