Robo-Advisor per Definition
Die Digitalisierung macht auch vor der Geldanlage nicht halt und könnte Vermögensberater aus Fleisch und Blut durch Maschinen ersetzen. Verbraucher können mit ihnen Anlageportfolios nach eigenen Präferenzen zusammenstellen.
International tragen Firmen die Bezeichnung Robo-Advisor, wenn sie Geldanlagen in automatisierter Form anbieten. In Deutschland geht die Definition noch weiter und umfasst Betriebe, welche gemäß § 34 f der GewO (Gewerbeordnung) bei der Geldanlage beraten beziehungsweise vermitteln. Darüber hinaus trifft die Bezeichnung auch auf Unternehmen in den Tätigkeitsbereichen Vermögens-und Finanzportfolioverwaltung zu. Für diese Vermögensverwaltungsunternehmen gelten allerdings die Richtlinien des § 32 KWG (Kreditwesengesetz).
Es besteht ergo ein Unterschied zwischen Anlageberatern, die sich auf Empfehlungen beschränken und Firmen, die umfassende Vermögensverwaltung anbieten.
Diesen Anforderungen sollte ein Robo-Advisor gerecht werden
Entscheidet sich ein Anleger für einen automatisierten regulären Vermögensverwalter, trifft dieser für ihn direkte Investmententscheidungen. Sein Entscheidungsspielraum wird von vorher vereinbarten Richtlinien eingegrenzt, im Wesentlichen sind diese Kriterien die Risikotragfähigkeit sowie bevorzugte Assetklassen. Auf dieser Basis trifft die Technik Anlageentscheidungen und schichtet bei Bedarf das Depot um. Wichtig ist, dass jede Transaktion keine weitere Genehmigung des Kunden voraussetzt.
Die automatisierte Vermögensverwaltung sollte Kunden eine übersichtlich strukturierte, einfach zu bedienende Webseite offerieren und das Anmeldeverfahren papierlos ermöglichen. Der Interessent muss alles Erforderliche bequem von zu Hause aus erledigen können. Um das Kundenportfolio bestmöglich zu gestalten, sollte ausschließlich modernste Technologie zum Einsatz kommen.
Die Vermögensverwaltung per Robo-Advisor baut also auf hochwertige Software auf. Diese erfasst mithilfe eines Fragenkatalogs individuelle Kundenbedürfnisse und entwickelt damit eine persönliche Anlagestrategie unter Einbeziehung des Risikoverständnisses.
Den geeigneten Robo-Advisor über einen Vergleich finden
Wie in vielen Segmenten gibt es auch bei der automatisierten Vermögensverwaltung mehr als einen Anbieter. Die Bewerber unterscheiden sich hinsichtlich der Konditionen ebenso deutlich wie in Bezug auf anfallende Kosten.
Wissenswerte Aspekte zu Investitionen per Robo-Advisor
Auch diese Art von Investment ist als Engagement auf dem Finanzmarkt zu betrachten, Renditen sind anders als bei klassischen Spareinlagen oder Festgeldkonten keineswegs garantiert. Renditerechner in unterschiedlichen Varianten simulieren zwar bei einigen Anbieter-Plattformen die Wertentwicklungen der möglichen Anlageformen. Diese schreiben jedoch nur die Performance der Vergangenheit fort und sagen nichts über die Zukunft aus.
Aus diesem Grund sprechen die Anbieter lediglich von hohen Renditeerwartungen, ohne sich jedoch auf konkrete Werte festzulegen.
Robo-Advising zielt auf berufstätige oder selbstständige Personen mit knapp bemessener Freizeit ab, zeitaufwendige Informationsbeschaffungen und Recherchen sind damit ebenso unnötig wie das Suchen nach geeigneten Anlagestrategien. Innovative Technologie erlaubt jedem Robo-Advisor die schnelle Ermittlung geeigneter Geldanlagen, daher ist diese Form des Investments besonders für langfristig orientierte Privatanleger empfehlenswert.
Da die Technik erst seit relativ kurzer Zeit verfügbar ist, dürfte sie weniger Investoren mit prinzipieller Skepsis gegenüber neuen Technologien ansprechen. Der Grund: Die Software wird erst in kommenden Jahren ihre Kompetenz bei der Vermögensverwaltung unter Beweis stellen.