Too big to fail hilft den Großbanken nicht mehr lange
In den Vereinigten Staaten zählen zu den Banken, welche als too big to fail eingestuft werden, beispielsweise die Bank of America, J P Morgan Chase, Wells Fargo oder Goldman Sachs. Sie sind zu groß zum Scheitern und würden bei einer Insolvenz die Steuerzahler erheblich belasten. Um das Risiko zu entschärfen, hat die amerikanische Bankenaufsicht einige Regulierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht, über deren Effizienz mittlerweile heftig gestritten wird.
Diese Regulierungen haben den großen Banken nur wenig von ihren Vorteilen genommen, sie können sich immer noch mit billigerem Geld als ihre kleineren Konkurrenten versorgen. Durchschnittlich sparen Großbanken 1,3 Prozentpunkte bei den Zinsen. Mit dem billigen Kapital gehen Großbanken unverhältnismäßig hohe Risiken ein und zwingen ihre Mitbewerber dazu, gleiches zu tun.
Ratingagenturen stufen Großbanken negativ ein
Die deutschen Großbanken der Kategorie too big to fail sind die Deutsche Bank und die Commerzbank. Auch sie genossen in der Vergangenheit die gleichen Finanzierungsvorteile wie die amerikanischen Marktführer. Doch will die Regierung die großen Institute nicht mehr in der gleichen Art unterstützen wie in der letzten Finanzkrise. Sie sollen sich nach Ansicht der deutschen Finanzmarktaufsicht aus eigenen Mitteln helfen, im Ernstfall müssen die Gläubiger in die Pflicht genommen werden.
Die weniger werdende staatliche Hilfe für die großen Banken ruft die Ratingagenturen auf den Plan, welche bereits 18 too big to fail Kandidaten aus der Eurozone mit negativen Zukunftsaussichten bewertet haben. Das neue Szenario lässt auch die einstmaligen Finanzierungsvorteile schwinden. Bei den deutschen Großbanken resultierte diese Bevorzugung 2011 noch in Kostenvorteilen von 20 Milliarden Dollar. 2013 sind davon gerade noch zehn Milliarden Euro übrig geblieben.
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