Ursprünglich übernahmen Banken dieser Art die entsprechende Finanzierung der Autohändler sowie die jeweilige Kaufpreisfinanzierung der Autokäufer. Aus bankbetrieblicher Sicht zählten die Autobanken daher lange Zeit zu den so bezeichneten Spezialbanken. Die älteste in Deutschland bestehende Autobank ist - nach eigenen Angaben - diesbezüglich die Ford-Bank, die bereits im Jahr 1926 aus der Taufe gehoben wurde.
Autobanken im Wandel der Zeit: Vom Spezialisten zu einer Universalbank
Während sich etliche Autobanken konsequent auf das Leasing- und Kreditgeschäft konzentrieren und daneben höchstens noch Automobilversicherungen vertreiben, haben sich andere Institutionen dieser Art in den vergangenen Jahren in Richtung Universalbank weiterentwickelt. So bieten diese Autobanken nunmehr auch traditionelle respektive klassische Finanzdienstleistungen wie zum Beispiel Anlageprodukte oder auch Girokonten an.
Unter den Filialbanken haben sie mit dieser Vorgehensweise offenkundig mitunter für reichlich Unruhe gesorgt. Vor allem die Volkswagen-Bank, die Audi-Bank, die Mercedes-Benz-Bank (früher Daimler Chrysler-Bank) sowie die BMW-Bank sorgen diesbezüglich für mächtig Furore. So treten sie allesamt als Anbieter von zusätzlichen Finanzdienstleistungen - neben dem klassischen Fahrzeugleasing und der Vergabe von Autokrediten - auf, wobei einfache Sparformen wie beispielsweise Fest- oder Tagesgeld, Kreditkarten oder auch Fonds bereits seit mehreren Jahren zum Standardrepertoire dieser Autobanken gehören.
Manche sind mittlerweile aber noch weiter gegangen: Ihr Leistungs- respektive Produktportfolio umfasst nunmehr auch Konsumentenkredite, das Wertpapiergeschäft (Direktbrokerage) sowie sogar Hypothekendarlehen zur Baufinanzierung. Aufgrund dieser Komponenten kommen manche Autobanken nahezu dem Direktbanken-Ansatz vergleichsweise nah.
Zweigeteilte Strategie soll sowohl das eigene Kerngeschäft als auch den Mutterkonzern nachhaltig stützen
Allerdings sollte dabei keineswegs vergessen werden, dass es bei dieser Ausweitung des Portfolios um zusätzliche Finanzdienstleistungen nicht ausschließlich darum geht, dass die Margen der eigenen Mutterkonzerne im Hinblick auf den schwer umkämpften Finanzmarkt aufgebessert werden. Vorzugsweise spielt auch die Intention, weitere Kunden für das eigene Kerngeschäft zu rekrutieren, eine dominierende Rolle. Diese Rechnung ist dabei relativ simpel gestrickt: Wer mit den Leistungen seiner Autobank bei den angebotenen zusätzlichen Finanzdienstleistungen gemeinhin zufrieden ist, wird sich eventuell dann auch beim nächsten Fahrzeugkauf eben für ein Auto desselben Konzerns entscheiden.
So hat beispielsweise auch die Honda Bank GmbH den Geschäftszweck in ihren Statuten verankert, dass sie durch ihre Finanzdienstleistungen sowohl den Absatz von Honda-Fahrzeugen steigern als auch die Loyalität der Kunden stärken soll. Auch die BMW-Autobank respektive das Unternehmen BMW Group Financial Services fährt ein ähnliches Konzept. Allerdings in einem weitaus größeren Rahmen; die Autobank ist in insgesamt 53 Ländern mit insgesamt 26 Gesellschaften sowie zusätzlichen 27 Kooperationen vertreten. In Deutschland spielt die Musik allerdings in Wolfsburg am lautesten.
Zahlen lügen nicht; jedenfalls nicht in diesem Fall. Laut eben der vorliegenden Zahlen fungiert die Volkswagen Bank GmbH im europäischen Vergleich weiterhin als führender automobiler Finanzdienstleister. Alleine Ende des Jahres 2013 präsentierte die Gesellschaft eine Bilanzsumme von 39.378 Millionen Euro. Die Forderungen aus der Händlerfinanzierung beliefen sich zum identischen Zeitpunkt auf 7.973 Millionen Euro; die entsprechenden Forderungen im Rahmen der Kundenfinanzierung belief sich sogar auf 20.431 Millionen Euro. Dabei belief sich das ganzheitliche Kundeneinlagenvolumen auf insgesamt 23.140 Millionen Euro. Kein anderer automobiler Finanzdienstleister in Europa kann (Erfolgs-)Zahlen dieser Größenordnung vorweisen.
Alles aus einer Hand: Kunden profitieren vom reichhaltigen Produktportfolio
Angetreten, um die weltweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten der Volkswagen AG respektive der Volkswagen Financial Services AG zu koordinieren, profitieren mittlerweile sowohl Geschäfts- als auch Privatkunden von einem exakt abgestimmten Leistungsportfolio rund um Finanzierungs- und Leasingprodukte sowie um Direktbank- und auch Versicherungsprodukte; mittlerweile bietet die Volkswagen Bank GmbH auch verstärkt so bezeichnete Mobilitätspakete an. Hierbei handelt es sich um Zusatzservices im Rahmen einer Autofinanzierung, wobei die Volkswagen Bank AG als Kreditgeber auch die Kosten für die Kfz-Haftpflichtversicherung, für eine Teil- oder Vollkaskoversicherung oder auch für einen umfassenden Reparaturservice in expliziten Vertragswerkstätten in den jeweiligen Raten integriert hat.
Individualität und maßgeschneiderte Angebote genießen Priorität
Auf über 60 Jahre Kompetenz und Erfahrung kann die 1949 gegründete und heute in Braunschweig ansässige Volkswagen Bank GmbH dabei sowohl verweisen als auch zurückgreifen. Das Anbieten von markenspezifischen und individuell maßgeschneiderten Finanzprodukten bzw. -dienstleistungen konnte sich diesbezüglich schon frühzeitig als das entscheidende Charakteristikum des Kreditinstituts, das quasi gleichzeitig mit der Bundesrepublik Deutschland aus der Taufe gehoben wurde, etablieren.
So sorgen die Finanzierungen und die sonstigen Finanzaktivitäten der Volkswagen Bank GmbH für eine grundsätzlich hohe Planungssicherheit sowie für eine hohe Stabilität im Hinblick auf die Konzernergebnisse.
Expansionsstrategie: Volkswagen Bank ist nahezu flächendeckend in Europa tätig
Mit dem Motto "Der Schlüssel zur Mobilität" wirbt die Volkswagen Bank GmbH dabei in ganz Europa für seine breit gefächerte Produkt- und Dienstleistungspalette. Dass die Finanzierungsprofis nicht nur im deutschsprachigen Raum über einen klangvollen Namen beim potentiellen Klientel verfügen, verdeutlicht diesbezüglich der über Jahrzehnte verfolgte Expansionskurs der Firma.
Mittlerweile unterhält die größte Autobank Europas neben den zehn Niederlassungen in Deutschland auch in Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Frankreich, Großbritannien, Irland sowie den Niederlanden entsprechende Bankhäuser. Im Jahr 2014 waren in diesen ausländischen Niederlassungen dabei weit über 700 Mitarbeiter tätig.
