Nun plant die Deutsche Telekom eine schnellere Verbindung einzurichten, die die Geschwindigkeit beim Download von Daten verdoppelt, beim Upload gar vervierfacht. Allerdings kommt das Konzept ganz und gar nicht gut an, denn es bringt einen enormen Fehler mit sich. Um das Vorhaben umzusetzen, müsste die Deutsche Telekom die Bundesregierung auf ihrer Seite haben, denn Wettbewerb ist dann nicht gegeben. Die Konkurrenz befürchtet ein Monopol für die Deutsche Telekom.
Grund dafür ist, dass die Konkurrenten dann nicht mehr an den Kabelverzweigern (KVZ) mitmischen dürften, den Kästen, die meist auf Bürgersteigen stehen und der Telekom gehören. Einen Platz in diesen Kästen und die Leitungen bis zu den Haushalten konnten die Konkurrenten mieten, was allerdings nicht mehr geht, sobald die Telekom auf das „Vectoring“ umsteigen sollte.
Dabei wird die Kupferleitung entstört, was allerdings nur funktioniert, solange es nur eine Kupferleitung im Kasten gibt. Jürgen Grützner, Geschäftsführer beim Branchenverband VATM sagt dazu. Trotz eines Alternativ-Angebots, das die Telekom ihren Konkurrenten unterbreiten möchte, befürchte man erhebliche Nachteile. Denn statt die Kabel zu mieten, müssten sie dann einen sogenannten Bitstream-Zugang mieten, dessen Miete ungefähr das Doppelte der Miete für die Kupferleitung kostet.
Die Telekom weist die Vorwürfe zurück, dass sie eine Remonopolisierung anstrebe. Dabei sollen dieselben Vorleistungen erbracht werden wie bislang, denn viele Leitungen führen nicht von den Kästen zu den Haushalten, sondern von den Hauptverzweigern, die in Gebäuden der Telekom untergebracht sind, und sind vom Vectoring nicht betroffen.
Derzeit sind die Unterschiede bei den Internet-Geschwindigkeiten in Deutschland sehr groß, denn während nur rund 200.000 Haushalte mit Glasfasernetz versorgt werden, das eine Geschwindigkeit von 200 Megabit pro Sekunde erreicht, verfügen die schnellsten Haushalte mit DSL-Anschluss über gerade mal 16 Megabit pro Sekunde. Mit dem Vectoring könnten 25 bis 50 Megabit pro Sekunde erreicht werden, allerdings müssen sich hierfür die Verteilerkästen relativ nahe an den zu beliefernden Häusern befinden.
Innerhalb von vier Jahren will die Telekom 60 Prozent der Haushalte per Vectoring erreichen, allerdings wird durch die Konzentration auf das Vectoring bereits befürchtet, dass hierdurch der Ausbau von Internet-Anschlüssen auf dem Land leidet.
Das Vectoring soll letztlich aber nicht dem Ausbau des Glasfasernetzes im Weg stehen. Wie van Damme bemerkt: „An dieser Technologie geht am Ende kein Weg vorbei.“ (NS/BHB)