Zeigten sich die Bürger über den Amoklauf an einer Grundschule auch erschüttert, wollen sie mit ihren Waffen doch nicht herausrücken. Im Gegenteil: Die Waffenindustrie boomt.
Erst kürzlich musste der größte Lieferant für Waffenzubehör Pete Brownell im Forum AR-15.com seinen Kunden erklären, dass es zu Lieferverspätungen kommen kann, da zu viele Bestellungen eingingen, als dass das Shopsystem diese noch verarbeiten könnte.
Erschreckend hingegen ist die Tatsache, dass gerade die AR-15, die Waffe, mit der der Amokläufer 26 Menschen, darunter 20 Kinder, erschoss, eine besonders hohe Nachfrage aufweist.
Bereits jetzt wird vermutet, dass allein in Amerika in diesem Jahr zwischen 19 und 20 Millionen Waffen über die Ladentheke wandern. 2012 war diese Zahl bei lediglich 14 bis 18 Millionen gelegen.
Während die Anti-Waffen-Organisation Stop Concealed Carry Coalition den Waffenhändlern bereits vorwirft, von dem Drama zu profitieren, steckt hinter dem plötzlichen Boom wohl noch ein anderer Grund.
Denn Präsident Barack Obama kündigte bereits an, die Waffengesetze strikter zu machen. Durch seine Wiederwahl stieg der Run auf Waffen, insbesondere auf Sturmgewehre und dergleichen, da die Bürger befürchten, diese bald nicht mehr erstehen zu können.
So sichern sich viele die Waffen, die von einem Verbot alsbald betroffen sein könnten, ehe sie sie nicht mehr in ihren Besitz bringen können.
Tatsächlich ist der Andrang so groß, dass sich Ketten wie Wal-Mart dazu entschlossen haben, nur noch Rationen von Munition auszugeben.
Noch kann sich die Waffenindustrie an den Umsätzen erfreuen, den Run hat sie bitter nötig. Denn wird ein Waffenverbot auch nur teilweise durchgesetzt, sieht es auf lange Frist eher schlecht für den Sektor aus. Den Waffenherstellern stärkt in Amerika auch die äußerst einflussreiche Waffenlobby den Rücken. (FF/BHB)