Bedingt durch die teilweise schweren wirtschaftlichen Auswirkungen der Rezession sehen die Vereinten Nationen im überwiegenden Teil der europäischen Länder ein erhöhtes Risiko für den Ausbruch sozialer Unruhen.
Wie der „Spiegel“ berichtete, sei dies das Ergebnis einer Analyse, die von den UNO-Arbeitsmarktexperten durchgeführt wurde und die am Montag vorgestellt werden soll.
Vor allem in Ländern wie Portugal, Griechenland Zypern und Italien sei das Risiko stark angestiegen, davon gehe die, den Vereinten Nationen angehörende, Internationale Arbeitsorganisation (ILO) aus. Dahingegen sei das Risiko für Länder wie Belgien, Deutschland und auch Finnland gesunken. Die Messung des Risikos für soziale Unruhen führt die ILO mit einem speziellen Indikator durch, der aktuell zwölf Prozentpunkte höher liegen soll, als noch vor dem Ausbruch der Finanzkrise.
Nur Deutschland verzeichnet einen Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit
Wie die Studie belegen soll, soll gerade einmal in fünf von 27 EU-Mitgliedsstaaten die Beschäftigung wieder über dem Niveau liegen, das vor der Krise verzeichnet wurde. Darüber hinaus sei nur in Deutschland die Jugendarbeitslosigkeit seit 2008 erstmals wieder gesunken.
Verantwortlich für den deutlichen Anstieg auf rund 26 Millionen Menschen innerhalb der EU, ist in erster Linie die Sparpolitik, die man den Krisenländern auferlegt hat, so die ILO. Zudem hätten die Euro-Staaten zu viel Wert auf die Sanierung ihrer Haushalte und die Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit gelegt. Im Rahmen zukünftiger Krisenpolitik sollte mehr Rücksicht auf die Arbeitsplätze genommen werden, so die Empfehlung der ILO. Zudem fordert das Institut für die jungen Menschen eine Beschäftigungsgarantie. (FR/BHB)