Jeder, der schon einmal seinen Wohnort gewechselt hat, weiß, dass ein Umzug oft stressig und auch teuer ist. Ein Umzugsunternehmen reduziert diesen Stress mit professioneller Hilfe, verlangt dafür aber bisweilen recht hohe Kosten. Die Preisunterschiede zwischen den Firmen sind oftmals enorm: Für dieselbe Leistung zahlen Kunden mitunter das Dreifache, wenn sie einen besonders teuren Anbieter erwischen.
Zu diesen Ergebnissen ist das Deutsche Institut für Service-Qualität bei einer seiner Marktforschungen gekommen. Die Studie bestand daraus, sieben Umzugsunternehmen zu vergleichen, die überregional tätig sind. Dafür definierten sie fünf unterschiedliche Umzugsszenarien, die verschiedene Leistungen in Anspruch nehmen. Anschließend wurden die Ausführung und das Angebot analysiert. Sowohl die Beratung, als auch die finanziellen Konditionen wurden dabei untersucht.
Das günstigste Unternehmen beim Ab- und Aufbau von Möbeln war 36 Prozent günstiger als das Teuerste. Diese Differenz belief sich beim Bereitstellen von Umzugskartons auf 44 Prozent. Als es darum ging, beim Einpacken der Gegenstände behilflich zu sein, stellte sich heraus, dass das jeweils günstigste Unternehmen gut ein Drittel preiswerter ist als das teuerste. Die weitaus eklatantesten Preisunterschiede bestehen allerdings in der Einrichtung des Halteverbots, wo die Kunden im schlimmsten Fall das Dreifache des günstigsten Angebots löhnen müssen. Bianca Möller als Geschäftsführerin des Instituts für Service-Qualität fasst zusammen: Wenn man an das falsche Unternehmen gerät, landet man bei der Durchführung eines Umzugs schnell in der Kostenfalle.
In einem Jahr ziehen gut fünf Millionen Haushalte um
Jeder größere Umzug ist ohne Helfer kaum zu bewerkstelligen. Immerhin ziehen jedes Jahr rund 4,8 Millionen Haushalte um. Dafür lässt man sich entweder von Freunden helfen, oder man vergleicht vorab Preise und Angebote von Umzugsunternehmen und engagiert einen Profi. In der Regel sind Freundschaftsdienste die günstigere Variante, doch hier nimmt man auch ein höheres Risiko in Kauf.
Falls sich der Bekannte ungeschickt anstellt und für Schäden sorgt, ersetzt diese niemand. Thomas Hollweck ist Rechtsanwalt aus Berlin und arbeitet mit dem Schwerpunkt Verbraucherrecht. Er skizziert den Sachverhalt wie folgt: Auch wenn die freiwilligen Helfer eine Gefälligkeit erweisen möchten, wollen sie nicht gleich für eine eventuelle Haftung herangezogen werden. In der Regel verweigert ein Haftpflichtversicherer in solchen Fällen die Zahlung. Nur wenn grobe Fahrlässigkeit vorliegt, kann der Helfer direkt belangt werden. Und selbst wenn dieser Fall eintritt, ist nicht dafür gesorgt, dass die Sache schnell vom Tisch kommt: Denn wer verklagt schon gerne seine Freunde?
Die Vorzüge der Profis nutzen
Natürlich ist ein Umzugsunternehmen teurer. Dafür verläuft ein Umzug mit ihrer Unterstützung weitaus sicherer, weil sie für alle selbst verursachten Schäden haftet. Für den Preisvergleich lohnt es sich, Online-Portale zu nutzen. In diesen Fällen bieten sich MyHammer.de, Umzugsauktion.de und Blauarbeit.de. an. In ihrem Prinzip ähneln solche Internetseiten durchaus dem Online-Auktionshaus Ebay – nur umgekehrt: Der Kunde stellt einen Auftrag auf die Seite und lässt sich verschiedene Angebote von den Firmen machen. Naturgemäß unterbieten sich die Firmen dann gegenseitig, um den Zuschlag zu erhalten. Hier sind sogar Fachfirmen von der Partie. Dem Nutzer bleiben jedoch alle Freiheiten: Er muss sich nicht zwangsläufig für den günstigsten Anbieter entscheiden, sondern kann dem Angebot einen Zuschlag geben, das ihm am vertrauenswürdigsten erscheint.
Tatsächlich lohnt es sich, sich nicht ausschließlich nach dem Preis zu entscheiden. Meistens verfügen die billigsten Anbieter weder über eine angemessene Ausrüstung, noch sind ihre Mitarbeiter ausreichend qualifiziert. In solchen Fällen zieht sich der Umzug dann in die Länge, was dazu führt, dass die Möbelpacker für ihre Mehrarbeit ein Zusatzhonorar verlangen. (LB/BHB)
Lesen Sie im zweiten Teil, auf welche Weise Sie das richtige Unternehmen finden können.