Vodafone scheint drastische Sparmaßnahmen zu planen, so die Informationen die dem manager magazin vorliegen. Nahezu die Hälfte der 200 eigenen Vodafone-Shops in Deutschland mit insgesamt 1.300 Beschäftigten sollen geschlossen werden. Darüber hinaus sollen in den verbleibenden Shops die Gehälter gekürzt werden. Es gibt Grund zu der Annahme, dass der Stellenabbau in der Zentrale von Vodafone über die von dem Unternehmen genannten 500 Arbeitsplätze hinausgehen wird. Zusätzliche Stellenkürzungen wurden jedoch durch einen Vodafone-Sprecher dementiert. Auch Siegfried Balduin, IG Metall-Vertreter im Vodafone-Aufsichtsrat, gab an, dass er von einem erweiterten Stellenabbau nichts wüsste.
Bereits im April gab Vodafone bekannt, dass von den insgesamt 2.700 Service-Mitarbeitern rund 2.500 in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert werden sollen. 500 von insgesamt 1.100 Stellen im Bereich Technik sollen ganz wegfallen. Seit der Bekanntgabe hatten nun auch die Betriebsräte des Konzerns Einsicht in die Listen des Managements nehmen können, aus denen hervor gehen soll, dass bis zu 500 weitere Stellen in den Bereichen Personal- und Finanzwesen gestrichen werden könnten.
Zudem soll auch das Netz des Vodafone-Stores ausgedünnt werden. Übrigbleiben sollen 15 Flagship-Stores mit einem perfekten Standort und rund 100 kleinere Shops. Siegfried Balduin gab an, dass man davon ausgehe, dass bis zu 5.000 Vodafone-Mitarbeiter von eventuellen Lohnkürzungen, Stellenstreichungen und der Umstrukturierung betroffen sein werden, was man so nicht akzeptieren könnte.
Somit könnte sich für die deutsche Tochter-Firma des britischen Unternehmens der wahrscheinlich größte Konflikt bislang mit den Arbeitnehmervertretern anbahnen. Aktuell scheint auch ein Streik nicht ausgeschlossen zu sein.
Durch einen Sprecher lies das Unternehmen mitteilen, dass dem Unternehmen selbst von Zahlen, wie sie durch die Gewerkschaft genannt werden, nichts bekannt sei. Auch wolle man weitgehend auf betriebsbedingte Kündigungen in den Shops verzichten. Ein Stellenabbau über die bereits genannten Zahlen hinaus sei nicht geplant.
Allerdings hatte Vodafone noch im Februar auf Nachfrage des manager magazins einen Personalabbau komplett ausgeschlossen. (DR/BHB)