Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz ist in Hamburg und Ostdeutschland zuständig und muss nun 26 Prozent mehr von den Kunden verlangen, so nach Aussage von Boris Schucht, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, gegenüber der „Welt“. Dadurch steigen die Kosten für die Endverbraucher um rund vier Prozent, was bei einem Vier-Personen-Privathaushalt im Schnitt jährlich rund 40 Euro mehr ausmacht.
So sollte der Osten Deutschlands ungefähr 110 Euro im Durchschnitt mehr zahlen, denn tatsächlich gibt es deutschlandweit je nach Region große Unterschiede.
Und nicht nur bei 50Hertz wird der Strom teurer. Amprion, ein Unternehmen, das einst das frühere RWE-Netz in Westdeutschland betrieben hat, wird um sechs bis zehn Prozent aufschlagen.
Das Vergleichsportal Verivox fand heraus, dass die Preise aber durchschnittlich um 13 Prozent steigen werden, was im Jahr circa 135 Euro entspricht.
50Hertz-Chef Schucht erklärte dabei aber auch, dass die Netzbetreiber kaum Einfluss auf die Preise hätten, denn diese blieben nahezu konstant. Schuld an den 26 Prozent Aufschlag hätte hauptsächlich das Management von Netzengpässen.
Dabei gebe es bei 50Hertz oftmals einen Windenergie-Überschuss, der die Leitungen nach Süddeutschland oder in angrenzende Länder schlicht überfordere. Folge dieses Problems sei, dass die Windenergie aus Ostdeutschland nicht genutzt werden könnte und man daher die Kraftwerke dort herunterfahre, während in Süddeutschland oft wesentlich teurere Kraftwerke hochgefahren würden.
Derzeit würde an einer besseren Leitung gebaut werden, allerdings ist noch nicht abzusehen, wann diese fertiggestellt wird. (NS/BHB)