Denn angesichts niedriger Zinsen und eines intensiven Konditionenwettbewerbs haben diejenigen Institute die besten Ertragschancen, die ihre Kosten optimieren können.
Commerzbank verstärkt Stellenstreichungen
Nicht von ungefähr konzentriert sich die Aufmerksamkeit dabei auf die Personalkosten. Denn sie stellen in der Regel einen der größten Kostenblöcke dar. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Commerzbank. Sie plant einen weiteren Stellenab- und umbau. Hunderte von Arbeitsplätzen im Bereich der Finanzbuchhaltung sollen künftig wegfallen. Das würde die noch laufenden Stellenstreichungen im Rahmen der vor einigen Jahren erfolgten Dresdner Bank-Übernahme verstärken.
Genau genommen handelt es sich allerdings bei der jetzt vorgesehenen Maßnahme nicht um eine Streichung, sondern um eine Verlagerung. Die Aufgaben, die bisher direkt von der Commerzbank erledigt wurden, sollen künftig von Service-Töchtern übernommen werden. Hier ist sogar ein Stellenaufbau geplant.
Billigere Service-Töchter
Der Grund hierfür ist einfach. Die Mitarbeiter in den Service-Gesellschaften sind schlechter bezahlt. Für sie gelten nicht die teuren Banken-Tarifverträge. Auch können hier flexiblere Arbeitszeitregelungen wie zum Beispiel Samstagsarbeit durchgesetzt werden. Und noch einen Vorteil bieten die Service-Töchter. Sie können auf Arbeitgeberseite als Drohkulisse eingesetzt werden, um kosteneinsparende Forderungen in Verhandlungen mit den Gewerkschaften bei den Tarif-Beschäftigten durchzusetzen.
Strukturwandel nicht zu Ende
Mit ihrem Vorgehen steht die Commerzbank nicht alleine. Auch andere Institute gehen diesen Weg. Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung vieler Prozesse im Bankensektor macht manchen Mitarbeiter überflüssig. Der Kostendruck veranlasst daher die Institute zu einem weiteren Personalabbau.
Nach wie vor leiden gerade die klassischen Filialbanken unter den hohen Kosten ihres Filialnetzes. Das wird von den Kunden - dank Online-Banking - aber immer weniger benötigt und in Anspruch genommen. Der Strukturwandel im Bankensektor ist daher noch lange nicht am Ende.
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