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Stiftung Warentest: Versicherungscheck

Seit wenigen Tagen bietet die Stiftung Warentest Verbrauchern einen neuen Service: einen kostenlosen Online-Versicherungscheck. Dabei sollen User erfahren, welche Versicherungen für ihre jeweilige Lebenssituation benötigt werden, wie gut der bestehende Versicherungsschutz ist und wo Kosten optimiert werden können. Einfache, schnelle und bequeme Antworten verspricht der Versicherungscheck.


Stiftung Warentest

Zu pauschal und wenig detailliert 

Nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Instrument ist Kritik laut geworden. Zu pauschal und zu wenig detailliert seien manche Empfehlungen. Verbraucher ohne entsprechendes Fach-Know How könnten daraus die falschen Schlüsse ziehen, befürchten Finanzxperten. Ungünstige Versicherungsabschlüsse und voreilige Kündigungen könnten die Folge sein. 

Fachliche Mängel

Darüber hinaus werden fachliche Mängel kritisiert. So erhalten Selbstständige im Versicherungscheck die Riester-Rente empfohlen, obwohl diese Gruppe die Riester-Förderung nur unter speziellen Voraussetzungen nutzen kann. Die fondsgebundene Lebensversicherung wird generell als unflexibel dargestellt, ohne unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten zu berücksichtigen. 

Ungenaue Abfragen und Empfehlungen 

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Bedarfsermittlung. Die Abfragen zur persönlichen Situation seien teilweise ungenau und unvollständig. Auch bei der Feststellung des Versicherungsbestandes würden nicht alle Versicherungsarten und -aspekte berücksichtigt. Die abgeleiteten Empfehlungen seien nicht immer logisch nachvollziehbar. So könne bei einer Haftpflicht nicht erkannt werden, warum bestimmte Versicherungen als 'unbedingt' notwendig und andere nur als 'sehr zu empfehlen' eingestuft würden. 

Informationen nicht individualisiert

Insgesamt fehle dem Versicherungscheck der Stiftung Warentest an vielen Stellen der nötige Feinschliff. Bei den Zusatzinformationen zu den einzelnen Versicherungen würde zum Beispiel auf eine auf die jeweiligen User-Angaben ausgerichtete Darstellung verzichtet. Stattdessen werde unspezifisch informiert. 

Orientierungshilfe ersetzt keine Beratung 

Die Kritiker sehen daher beim Versicherungscheck noch deutlichen Nachbesserungsbedarf für die Stiftung Warentest. Dabei wird der grundsätzliche Anspruch des Instruments, dem Verbraucher quasi eine 'Selbstberatung' in Versicherungsfragen zu ermöglichen, bezweifelt. Überzeugender sei es, den Versicherungscheck als Orientierungshilfe bei der Überprüfung der eigenen Versicherungssituation und der Suche nach geeigneten Lösungen zu sehen. Der Check könne aber eine qualifizierte Versicherungsberatung nicht ersetzen.

 

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