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Steuern sparen: Google kann es!

International aufgestellte Konzerne sind seit jeher dafür bekannt, im globalen Rahmen Steueroptimierung zu betreiben. Offshore-Finanzparadiese, aber auch günstige steuerliche Regelungen in manchen Industrieländern machen das Steuern sparen möglich. Zu den Unternehmen, die in großem Stil mit Steuertricks agieren, gehört auch der Internetkonzern Google.


Steuern sparen, Google

Steuern sparen: mit 'Double Irish' und 'Double Sandwich'

Insgesamt 8,8 Mrd. Euro an Lizenzeinnahmen soll das Unternehmen einem Bericht von Financial Times zufolge im vergangenen Jahr auf die Bermudas verschoben haben, um Steuern sparen zu können. Der Konzern bedient sich dabei eines Konstrukts, das unter Steuerexperten als 'Double Irish' und 'Dutch Sandwich' bekannt ist. 

Das Modell zum Steuern sparen funktioniert bei Google so: Der Internetkonzern verbucht wegen der günstigen Besteuerung einen Großteil seiner internationalen Geschäfte in Irland über Google Ireland Ltd. Die irische Tochter erzielt aber kaum Gewinn, da sie einen exorbitant hohen Verwaltungsaufwand für Lizenzgebühren hat. Die Gebühren zahlt sie für die Nutzung von Patenten einer zweiten irischen Google-Tochter, die zwar in dem Land registriert ist, aber von den Bermudas aus betrieben wird. Die Lizenzerträge unterliegen daher nicht der irischen Besteuerung. Um sonst anfallende Quellensteuer zu vermeiden, werden die Erträge nicht direkt auf die Bermudas geleitet, sondern über eine weitere zwischengeschaltete Google-Tochter in Holland. In den Niederlanden werden aufgrund einer bewusst liberalen Steuergesetzgebung praktisch keine Quellensteuern erhoben. 

Nur noch fünf Prozent Auslandssteuersatz

Google soll auf diese Weise kontinuierlich einen großen Teil seiner Erträge im europäischen und asiatischen Raum auf die Bermudas umleiten. Mit diesen Transaktionen konnte der Konzern mit Hauptsitz in den USA im vergangenen Jahr seinen Auslandssteuersatz auf nur noch fünf Prozent senken und damit nochmal deutlich unter das in Irland erzielbare Niveau. Das ist ohnehin schon niedrig. 

Google beim Steuern sparen nicht alleine 

Wegen dieser rigiden Vorgehensweise, um Steuern sparen zu können, steht Google bereits seit Längerem in der Kritik. Es wird beanstandet, dass der Konzern in den Ländern, in denen er seine Hauptumsätze erzielt, kaum noch Steuern bezahlt. Mit dieser Politik steht Google allerdings nicht alleine da. Auch andere Unternehmen - vorwiegend aus dem Internet- und Dienstleistungsbereich - betreiben diese Form der Steueroptimierung. Zu den Protagonisten gehören u.a. Apple, Amazon und Starbucks.

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