Die Operation Steuern hinterziehen bringt Hoeneß auf die Anklagebank
Der 61 Jahre alte Präsident des FC Bayern München wird in den ersten Frühlingsmonaten dem Richter erklären müssen, wie er auf die Idee des Steuerhinterzugs gekommen ist. Denn die Wirtschaftsstrafkammer beim zweiten Landgericht München ließ die Anklage gegen ihn in allen Punkten zu. Der Gerichtstermin findet wahrscheinlich Mitte März statt und umfasst mindestens vier Verhandlungstage. Während diesen sollen mindestens vier Zeugen zum Thema Steuern hinterziehen vernommen werden.
Hoeneß zeigte sich vor allem von der Tatsache überrascht, dass das Gericht bisher die am 17. Januar getätigte Selbstanzeige ignoriert hat. Er will zusammen mit seinen Rechtsbeiständen an einer Strategie arbeiten, die das Gericht letztendlich überzeugen soll. Die Steueraffäre des ehemaligen Nationalspielers erreicht mit der Anklagezulassung einen neuen Höhepunkt. Doch ungeachtet der Anklage bleibt Herr Hoeneß weiterhin der Präsident des FC Bayern München. Über Einzelheiten der Anklageschrift wollten sich die Behörden jedoch nicht äußern. Diese werden aufgrund von besonderen Bestimmungen bei Steuerstrafverfahren erst bei der öffentlichen Verlesung zum Gerichtstermin der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
Uli Hoeneß zeigt Reue bei der Aktion Steuern hinterziehen
Seine Selbstanzeige erfolgte kurz nach dem Scheitern des deutsch-schweizerischen Abkommens über Altfalllösungen für deutsche Steuerflüchtlinge. Im Zuge der staatsanwaltlichen Ermittlungen wurde auch die Villa des Präsidenten von Bayern München am Tegernsee durchsucht. Der gegen ihn gerichtete Haftbefehl wurde jedoch gegen Stellung einer Kaution außer Vollzug gesetzt. Hoeneß hat sein Fehlverhalten in Bezug auf Steuern hinterziehen öffentlich zugegeben und bedauert. Noch in diesem Sommer zeigte sich der Ex-Nationalspieler zuversichtlich und glaubte an eine positive Entwicklung in dieser Angelegenheit. Hoeneß wollte seine Operation Steuern hinterziehen auch nie mit seinem Fußballklub in Verbindung gebracht wissen, er betonte immer seine alleinige Verantwortung als Privatperson.
Der Ehren-Präsident von Bayern München Franz Beckenbauer sprach sich auch gegen eine gesellschaftliche Verurteilung des Fußball-Präsidenten aus, er verwies darauf, dass jeder Sünder eine zweite Chance erhalten sollte. Die Spieler des FC wollen die Aktion Steuern hinterziehen ihres Chefs nicht weiter beurteilen, der Fall habe nichts mit Fußball zu tun.