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Stellenstreichung: 1500 Stellen bei Vattenfall

Bis 2014 will der Energiekonzern im Rahmen seines Sparprogrammes rund 2500 Stellen abbauen, 1500 davon entfallen auf Deutschland. Zu den Betroffenen gehören die Mitarbeiter aus Berlin, Cottbus und auch Hamburg.


Stellenstreichung: 1500 Stellen bei Vattenfall

Bis zum Ende des kommenden Jahres will der schwedische Energiekonzern Vattenfall allein in Deutschland rund 1500 Stellen streichen. Die Standorte Hamburg, Berlin und Cottbus werden von dem Stellenabbau betroffen sein, das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Vattenfall reagiert mit dem Stellenabbau nach eigenen Angaben auf eine anhaltend schwache Nachfrage der Stromverbraucher. Die Streichung der Stellen ist Teil eines konzernübergreifenden Sparprogrammes.

Wie das Unternehmen mitteilte, liegt der Schwerpunkt für Deutschland im Bereich der Zusammenlegung von Aufgaben im Supportbereich und der Vereinfachung von Strukturen. Zurzeit gehe man davon aus, dass von den rund 20.000 Stellen in Deutschland,  1.500 wegfallen werden. Öystein Löseth, Vattenfall-Chef, erklärte, dass man darum bemüht sein werde, einen sozialverträglichen Personalabbau umzusetzen. Vor allem im Bereich der Verwaltung seien eventuelle Synergien noch nicht vollständig ausgeschöpft.

Stabs- und Supportbereiche sollen nach Angaben des Unternehmens konzernweit verschlankt werden. Auch Arbeitsprozesse sollen eine Umgestaltung erfahren. Von den aktuell 34.000 Arbeitsplätzen werden voraussichtlich 2.500 gestrichen werden. Neben Deutschlandsind auch die Niederlande mit einem Abbau von 500 Arbeitsplätzen und Schweden mit 400 Arbeitsplätzen betroffen.

Darüber hinaus soll auch der Verkauf von Teilen des Unternehmens zur Debatte stehen. Denkbar wäre in Deutschland unter anderem die Veräußerung eines Blocks des Braunkohlekraftwerkes, das sich im sächsischen Lippendorf befindet. Auch der Verkauf von Nicht-Kerngeschäften und unrentablen Bereichen ist denkbar, damit würde man sich neuen Entwicklungschancen eröffnen und auch die CO2-Emissionen senken.

Eine Entlastung von rund 540 Millionen Euro, etwas 4,5 Milliarden schwedische Kronen, soll das Kostensenkungsprogramm dem Konzern in diesem und dem kommenden Jahr bringen. Zeitgleich soll in den Jahren 2013 bis 2017 auch weniger Geld in Neuinvestitionen fließen.

Die Gründe für diese Maßnahmen lägen in der dauerhaft niedrig bleibenden Nachfrage, die durch das verlangsamte Wirtschaftswachstum Europas und die Energieeffizienzmaßnahmen ausgelöst werde. Mit der neuen Strategie habe man sich lediglich der neuen Realität angepasst, so Löseth.

Als einer der größten Energieerzeuger Europas befinden sich die strategischen Märkte des Konzerns nach eigenen Angaben in den Niederlanden, Skandinavien und Deutschland. Vattenfall betreib in Deutschland einige Kernkraftwerke, für die in Brandenburg Braunkohle abgebaut werden. In der Bundesrepublik ist der schwedische Energieriese der drittgrößte Stromproduzent. Auch die Stromverteilnetze in Berlin und Hamburg werden von Vattenfall betrieben. (FR/BHB)


 
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