Der Schadensumfang im Fall S&K wächst unaufhaltsam
Kurz nach der Razzia in den Geschäftsräumen der S&K wurden erste Mutmaßungen der Behörden bezüglich der Schadenshöhe bekannt. Damals ging auch die Frankfurter Staatsanwaltschaft von etwa 10.000 geprellten Anlegern und circa 105 Millionen Euro Schaden aus. Es gab Grund zur Hoffnung. Doch im Zuge der umfangreichen Ermittlungen mussten die Fahnder die Höhe des Schadens mehrfach nach oben korrigieren. In Frankfurt reden die Ermittler inzwischen von einem Schadensumfang von mindestens 200 Millionen Euro. Doch sind die Untersuchungen noch lange nicht abgeschlossen. Gleichzeitig revidierten die Behörden auch den Schätzwert der beschlagnahmten S&K Vermögenswerte. Hier wird mittlerweile von ungefähr 40 Millionen Euro gesprochen, also 20 Prozent der bisher geschätzten Schadenssumme.
Es handelt sich hierbei um die Vermögenswerte von zwölf Beschuldigten, unter denen auch die mutmaßlichen Hauptverdächtigten Jonas Köller und Stephan Schäfer zu finden sind. Die beschlagnahmten Werte dieser Personen wurden im Bundesanzeiger veröffentlicht, es handelt sich dabei außer um Bargeld um Grundstücke, Bankguthaben, Gold, Silber, Luxusfahrzeuge und Uhren. Seit der Razzia bei der S&K und den Verhaftungen sind inzwischen zehn Monate vergangen, acht Beschuldigte sitzen immer noch in Untersuchungshaft.
Die S&K betrieb umfangreichen Anlegerbetrug im Schneeballsystem
Die zahlreichen Einzelfälle gestalten die Ermittlungsarbeiten langwierig und zeitaufwendig. Mit der Anklageschrift ist laut Auskunft der Staatsanwaltschaft nicht vor dem Sommer 2014 zu rechnen. Den beiden Geschäftsführern der S&K wird außer Untreue auch gewerbsmäßiger Bandenbetrug vorgeworfen. Durch ein ausgeklügeltes Schneeballsystem sollen sie die Anleger um ihre Einlagen betrogen und die Gelder in exzessivem Lebensstil verprasst haben. Bei einem Schneeballsystem kommen Anlagegelder nicht in die beworbenen Investitionen, sondern dienen teilweise dazu, alte Investoren mit Ausschüttungen bei Laune zu halten.
Das System des Unternehmens war sehr kompliziert gestaltet, Anleger ohne besonders guten Wissensstand konnten daher kaum hinter die Kulissen schauen. Die S&K Anleger wurden durch außergewöhnlich hohe Renditen gelockt, zwölf Prozent sollten ihnen ihre Einlagen erwirtschaften. Die Aufregung wegen des in großem Stil durchgeführten Anlegerbetrugs wurde auch von der Empörung über den ausschweifenden Lebensstil der Hauptverdächtigten begleitet.
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