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S&K Beteiligungen: derzeit größtes Betrugsverfahren

Im Februar dieses Jahres platzte die Blase. Bundesweit startete eine Durchsuchungswelle bei dem Immobilienunternehmen S&K. Im Mittelpunkt stand dabei der Hauptsitz des Firmengeflechts in Frankfurt.


S&K

Die beiden Gründer und Geschäftsführer der Gruppe Jonas Köller und Stephan Schäfer, daneben weitere Funktionsträger, wurden in Untersuchungshaft genommen. Den beiden Unternehmensgründern und ihren Mitwirkenden wird die Initiierung eines betrügerischen Schneeballsystem vorgeworfen.  

Staatsanwaltschaft präsentiert Ermittlungsstand

Vor wenigen Tagen berichtete die Frankfurter Staatsanwaltschaft über ihre bisherigen Ermittlungsergebnisse. Derzeit wird gegen insgesamt 85 Verdächtige ermittelt. Wann genau mit einem Verfahren zu rechnen ist, steht dabei noch nicht fest. Das S&K-Verfahren gilt als das derzeit größte Betrugsverfahren in Deutschland. Fünf Staatsanwälte befassen sich mit den Ermittlungen, bereits die Durchsuchungsaktion im Februar hatte das übliche Maß gesprengt. 130 Durchsuchungsbeschlüsse und 20 Arrestanordnungen waren damals vollstreckt worden. Sechs Beschuldigte befinden sich immer noch in Haft. 62 Beamte engagierten sich in einer besonderen Ermittlungsgruppe mit dem Vorgehen gegen S&K. Hunderte von Akten haben sich inzwischen angehäuft, alleine die Hauptermittlungsakte umfasst mehr als 20.000 Seiten. 

Beteiligungen an geschlossenen Fonds

Jahrelang hatte sich S&K als ein dynamisch wachsendes Firmenimperium präsentiert, das vor allem vermögenden Kunden exklusive Immobilienanlagen mit hohen Renditeaussichten versprach. Möglich werden sollte dies mit Beteiligungen an geschlossenen Immobilienfonds, die von S&K aufgelegt wurden. Angesichts der sonst niedrigen Zinsen waren viele den Versprechungen der beiden Jungunternehmer gefolgt. In der Frankfurter High-Society-Szene fielen die beiden Gründer und Geschäftsführer vor allem mit ihrem extravaganten und luxuriösen Lebensstil auf. 

Etwas Substanz entschädigt für Beteiligungen

Wie bei jedem Schneeballsystem schien S&K zunächst zu funktionieren. Beteiligungen der Anleger wurden ordnungsgemäß bedient. Das unübersichtliche Firmenimperium diente zahlreichen Finanztransaktionen zwischen den einzelnen Gesellschaften, die die fehlende Unternehmenssubstanz verschleierten. Das Aus kam mit der Razzia im Februar. Der Schaden der betrogenen Anleger wird auf 111 Mio. Euro geschätzt. Der größte Teil der in Beteiligungen investierten Gelder dürfte dabei verloren sein. Dennoch müssen S&K-Anleger nicht ganz hoffnungslos sein. Etwas Substanz ist immerhin noch vorhanden. Die Staatsanwaltschaft schätzt, dass aus dem Verkauf von beschlagnahmten Grundstücken rund 35 Millionen Euro erlöst werden können. Dieser Betrag soll fast ausnahmslos den geschädigten Anlegern für ihre Beteiligungen zugutekommen.

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