Die Erkennungsrate reduzierte sich ohne Internetzugang nur bei den Programmen BullGuard, Panda, Trend Micro, Norton und McAfee. Der Grund dafür liegt im Aufbau der Kontrolleure: Sie stellen einen Vergleich der Festplatte mit Datenbanken von bekannten Schadprogrammen an. Andere Anbieter speichern diese Daten direkt auf dem Rechner des Nutzers. Manche Betreiber lagern derartige Daten jedoch in einer Internet-Cloud, wodurch sie unerreichbar sind, wenn kein Web-Zugang herrscht.
Projektleiter Pritsch von Stiftung Warentest steht dieser Lösung kritisch gegenüber, weil seiner Ansicht nach ein verlässliches Antivirenprogramm unabhängig von der Internetverbindung arbeiten muss. Immerhin ist nicht jeder Computer dauerhaft mit dem Internet verbunden: Laptops verfügen bei Flügen oder Bahnfahrten in der Regel nicht über einen Internetzugang. Zwar stellt das Internet heute das größte Infektionsrisiko dar, doch ist es bei weitem nicht das Einzige.
Falscher Alarm bei Avira
In der Regel löst ein Schutzprogramm nicht mehr als zweimal im Jahr einen Alarm aus. Antivir von Avira schlug etwas häufiger an, was Arbeit macht und die Nutzer auch aufschreckt: Bei jedem Alarm sollte der Nutzer nämlich recherchieren. Handelt es sich tatsächlich um einen Schädling? – Wenn ja, bleibt nur die Verschiebung der Datei in Quarantäne, wo sie keinen Ärger mehr bereitet. Als unangenehm fällt auch Aviras Eingriff in den Browser auf: Die gekaufte, wie auch die kostenlose Variante ändert das Suchmaschinen-Feld von Google auf Ask. Diese Änderung missfällt den Meisten, weil der Anbieter weniger beliebt und nicht so hilfreich ist. Möchten Sie als Nutzer Ask nicht automatisch verwenden, gibt es aber die Möglichkeit, das Häkchen bei der Installation für die Ask-Toolbar zu entfernen.
Phisching-Schutz mit Bitdefender
Betrüger versenden unzählige E-Mails, die dem Empfänger vorgaukeln, dass beispielsweise ihr Paypal-Konto gesperrt wurde. Darin sind verseuchte Links enthalten oder gar Aufforderungen, Passwörter und Kreditkartendaten zu hinterlegen. Fällt der Adressat darauf herein, kann er eine Menge Geld verlieren. Dabei ist den Pechvögeln kein Vorwurf zu machen, denn diese Mails kopieren Nachrichten der einschlägigsten Internetseiten äußerst authentisch. Nur der versierte Nutzer enttarnt den Schwindel anhand der Mailadresse. Sicherer ist jedoch, ein Antivirenprogramm installiert zu haben, das vor solcherlei Übergriffen warnt. Im Test sind hunderte der bekannten und illegalen Phischingseiten angesteuert worden. Leider gewährten viele Programme einen uneingeschränkten Zugriff. Immerhin blockierte das Programm Bitdefender vier Fünftel dieser Seiten.
Das Testleiter-Fazit:
Unabhängig von der Güte des installierten Schutzprogramms sollten Internet-Surfer immer auf der Hut sein und ein gesundes Misstrauen an den Tag legen, wenn sie in die virtuellen Welten eintauchen. (LB/BHB)
Lesen Sie im dritten Teil der Serie, auf welche Schutzprogramme Sie bauen können.