Die führenden westlichen G7-Staaten wollen nun in ihrem Kampf gegen die Steuerflüchtlinge und Hinterzieher von Steuern auch auf internationaler Ebene neue Maßnahmen einführen. So soll ein automatischer Austausch von Kundendaten über jegliche Art von Kapitalerträgen zum internationalen Standard werden. Das wurde am Samstag von den G7-Finanzministern und den jeweiligen Chefs der Notenbanken beschlossen.
Selbst die Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf signalisierte die Bereitschaft der Schweiz, sich an dem Datenaustausch zu beteiligen. Bislang hatte die Schweiz Bankdaten zwar auf Anfrage bekannt gegeben, ein automatischer Austausch wurde jedoch strikt abgelehnt. Doch die Schweiz stellt Bedingungen für ihre Teilnahme an den internationalen Maßnahmen. Gegenüber dem Züricher „Tages-Anzeiger“ erklärte Widmer-Schlumpf, dass die Teilnahme der weltweit bedeutenden Finanzplätze eine Voraussetzung wäre, damit die Schweiz dem automatischen Datenaustausch zustimmt.
Darüber hinaus sollten nicht nur die Namen der Personen durch die ein Konto eröffnet wurde oder die als Kontoinhaber eingetragen sind übermittelt werden, sondern auch von allen Ländern die Namen der eigentlichen Vermögensinhaber, wie bei Trusts. Bereits in der Vergangenheit zeigte sich Widmer-Schlumpf dazu bereit, über einen automatischen Datenaustausch zu diskutieren, aber nicht in der vorherrschenden Offenheit.
Innerhalb der Regierung zeichnet sich keine einheitliche Position ab. Das Schweizer Bankgeheimnis ist vor allem in Deutschland, Frankreich und den USA in die Kritik geraten. Österreich und auch Luxemburg hatten bereits im vergangenen Monat einem automatischen Datenaustausch im Bezug auf ihre ausländischen Bankkunden zugestimmt. (FR/BHB)