In den Krisenländern Spanien und Italien sind die Arbeitslosenzahlen leicht rückläufig. Im Februar fiel die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in Italien von 11,7 Prozent im Januar auf 11,6 Prozent. So die Angaben des Statistikamtes Istat in Rom. Zu Beginn diesen Jahres hatte Italien seinen Höchstwert in den letzten 21 Jahren erreicht. Darüber hinaus hatten Analysten einen weiteren Anstieg der Zahlen prognostiziert, weshalb der aktuelle Rückgang umso überraschender war.
5,04 Millionen Menschen waren im März in Spanien ohne Arbeit. Rund 5.000 weniger als noch im Vormonat, so das Arbeitsministerium in Madrid. Seit rund fünf Jahren ist dies der erste monatliche Rückgang der Zahlen für Spanien und doch bleiben die Zahlen, -in Spanien ist jeder vierte arbeitslos-, extrem hoch. Das Arbeitsministerium werte den leichten Rückgang als ein Anzeichen dafür, dass der Kurs, den die Regierung fährt, funktioniert. Innerhalb der letzten drei Jahre steckt Spanien aktuell in der zweiten Rezession. Das Land versucht, sich mit allen Mitteln von dem zurückliegenden Kollaps auf dem Immobiliensektor zu erholen. Nur eines von diversen Problemen, die das Land in die Wirtschaftskrise geführt haben.
Im Februar war die Arbeitslosigkeit in ganz Europa auf dem Vormarsch. Bei 12 Prozent lag die Quote im Februar, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Durch das Erreichen immer neuer Rekordwerte bei den Arbeitslosenzahlen wurde die 12-Prozent-Marke nun schon den zweiten Monat infolge erreicht, so Eurostat. Die Januar-Quote hatte die Behörde nachträglich noch nach oben korrigiert.
19 Millionen Menschen sind innerhalb der Euro-Zone ohne Beschäftigung
19,071 Millionen Frauen und Männer waren innerhalb der Währungsunion mit insgesamt 17 Ländern ohne Arbeit. Innerhalb der gesamten Europäischen Union sind 26,338 Millionen Menschen ohne eine Beschäftigung. Hier zeigt sich deutlich die Spaltung zwischen dem Norden Europas und dem Süden, der mit verschiedenen Krisen zu kämpfen hat. Am besten stehen Österreich mit 4,8 Prozent, die Bundesrepublik mit 5,4 Prozent und Luxemburg mit 5,5 Prozent dar, so Eurostat. Am schlimmsten stehen Spanien und Griechenland mit jeweils über 26 Prozent und auch Portugal mit 17,5 Prozent dar.
Unter der Krise leiden am meisten die jungen Menschen in den südlichen Ländern. Auf Grundlage der letzten verfügbaren Zahlen aus Griechenland war dort mehr als jeder zweite der unter 25-jährigen ohne Job, das entspricht einer Quote von 58,4 Prozent. Die spanische Jugendarbeitslosigkeit lag bei 55,7 Prozent, gefolgt von Portugal mit einer Quote von 38,2 Prozent und Italien mit 37,8 Prozent. Den niedrigsten Wert konnte Deutschland mit 7,7 Prozent vorweisen. Österreich folgte mit 8,9 Prozent und die Niederlande mit 10,4 Prozent. Mit einem Durchschnittswert innerhalb der Euro-Zone lag die Jugendarbeitslosigkeit im Februar bei 23,9 Prozent und war somit im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. (DR/BHB)