Steigende Zahlen bei neuen Rentenanträgen
Die abschlagsfreie Rente mit 63 hat eine enorme Antragsflut ausgelöst. Mit insgesamt 1,63 Millionen neuen Rentenanträgen übertrifft der Wert den aus dem Vorjahr um 16,4 Prozent oder um gut 229.000 Anträge. Gezielt die Rente mit 63 in Anspruch nehmen, das möchten seit dem 1.7.2014 mehr als 200.000 Bürger. Die abschlagsfreie Rente kommt für alle infrage, die 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung einbezahlt haben, die Finanzierung wird von der Rentenkasse sichergestellt.
Der Hintergrund zur Rente mit 63
Damit möchte die Regierung diejenigen Arbeitnehmer belohnen, die ihr Berufsleben bereits in früher Jugend starteten und über Jahrzehnte Beiträge als Arbeiter, Selbstständige, Pfleger oder Erzieher an die Rentenkasse entrichteten. Dieser Personenkreis muss nicht bis 67 auf die Rente warten, sondern kann den abschlagsfreien Lebensabend bereits mit 63 beginnen.
Verbreitete Kritik
Unternehmern kommt die Rente mit 63 freundlich ausgedrückt ungelegen, denn sie verlieren dadurch oft die Fachkräfte mit dem ausgeprägtesten Wissens- und Erfahrungsstand. Angesichts der demografischen Probleme Deutschlands findet sich kaum oder nur langfristig Ersatz. Die abschlagsfreie Rente mit 63 kam für die meisten Unternehmen ohne Ankündigung, doch selbst darauf vorbereitete Firmen können sich nur über Jahre auf die veränderten Bedingungen einstellen.
Enorme Kosten
Die Rente mit 63 wird die Kassen voraussichtlich neun bis elf Milliarden Euro kosten - pro Jahr. Kritiker bezweifeln allerdings, dass diese Summen in der Zukunft ausreichen. Die geburtenstarken Jahrgänge sind für sie Grund zur Beunruhigung, mit ihnen erreichen bis zum Jahr 2029 etwa 20 Millionen Bürger das Rentenalter.
Eine Studie befragte Arbeitnehmer zwischen 45 und 60 Lebensjahren bezüglich ihrer weiteren Pläne. Demnach wollen lediglich knapp 30 Prozent in Vollzeit weiterarbeiten. Jeder Vierte will vor der Rente nur noch Teilzeitbeschäftigungen annehmen.