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Realzinsen negativ

Immer noch ist ein Ende der Niedrigzinsphase nicht abzusehen. Auch wenn aus den USA Signale für eine möglicherweise restriktivere Geldpolitik kommen, im Euro-Raum setzt die EZB unverändert weiter auf eine Politik billigen Geldes. Anleger müssen daher länger mit negativen Realzinsen rechnen.


Realzinsen

Negative Realzinsen bedeuten Kapitalverlust

Realzinsen geben die Verzinsung eines Investments unter Berücksichtigung der Inflationsrate wieder. Ist die Geldentwertung höher als der vereinbarte Nominalzins, bedeutet das im Zeitablauf einen realen Kapitalverlust. Denn die Zinsen reichen dann nicht mehr aus, um die Geldentwertung des eingesetzten Kapitals aufzufangen. Unter dem Strich erhalten die Anleger am Ende trotz Zinsen weniger Geld zurück als sie investiert haben. 

Rund um den Globus verbreitet

Negative Realzinsen sind kein alleiniges Phänomen des Euro-Raums. In vielen Ländern der Welt ist die Inflation derzeit höher als die Zinsen. Die Wirkungen sind gewaltig. Nach Schätzungen von Experten beträgt der reale Kapitalverlust global mehr als 100 Milliarden Euro jährlich. Deutschland gehört zu den besonders betroffenen Ländern. Vor allem bei Geldanlagen mit kurz- bis mittelfristigem Anlagehorizont gibt es negative Realzinsen. Das gilt für das klassische Sparbuch ebenso wie für Tagesgeld und Festgeld. Aber auch wer sein Geld längerfristig anlegt, darf froh sein, wenn er sein eingesetztes Kapital gerade erhält. 

Anleger enteignet - Schuldner profitieren

Negative Realzinsen führen zu enormen Umverteilungen in einer Volkswirtschaft. Für private, aber auch für institutionelle Investoren wie Lebensversicherungen und Pensionskassen bewirken sie eine schleichende Enteignung. Umgekehrt profitieren Schuldner. Dies gilt sowohl im privaten Bereich als auch für die öffentliche Hand. Selten war eine Baufinanzierung so günstig wie zurzeit. Ein Faktor, der zum aktuellen Immobilienboom hierzulande beiträgt. Für den Staat ist die Niedrigzinsphase eine Möglichkeit zur Entschuldung. Die Finanzierung über Staatsanleihen wird billiger, die Haushaltslage dadurch besser. Die günstige Situation der öffentlichen Finanzen in Deutschland ist auch durch diesen Umstand bedingt. 

Was sollen Anleger tun?

Für Anleger gibt es in dieser Lage wenig aussichtsreiche Handlungsoptionen. Entweder wird Geld geparkt in der Hoffnung auf bessere Zinszeiten oder Investments mit höheren Renditen, aber auch höheren Risiken werden gesucht. Gerade wer jetzt langfristig investieren möchte, sollte Risiken gut streuen. Dann ist es auch besser möglich, begrenzte Risiken einzugehen. Einen guten Ansatz hierzu bieten Investmentfonds. Und die Beratung bei einem erfahrenen Honorarberater.

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