Kaum Unterschiede bei den offiziellen Prognosen
Eine deutsche Zeitung befragte die zwanzig führenden Banken der Europäischen Gemeinschaft zu ihren Prognosen für die nächsten zwölf Monate, deren Analysten prophezeien in selten da gewesener Einigkeit ein durchschnittliches Börsenjahr. Sämtliche Anlageklassen sollen sich demnach in den nächsten zwölf Monaten moderat entwickeln. Bei den Einschätzungen der Institute sind kaum Abweichungen festzustellen, des Weiteren kündigte kein einziger Analyst einen besonderen Höhenflug oder Crash an. Die demonstrierte Einigkeit stellt einen nicht zu übersehenden Gegensatz zur öffentlichen Meinung dar, unter den Anlegern ist die Krise unausweichlich, sie wissen lediglich nicht genau, wann sie eintrifft.
Die Prognosen sprechen von durchschnittlicher Wertentwicklung
Demzufolge können sich Anleger auf gut acht Prozent Steigerung beim Deutschen Aktienindex einstellen, der DAX bestätigt damit die Entwicklung der letzten drei Jahrzehnte. Die Vorhersagen sehen das klassische deutsche Kursbarometer zum Ende des Jahres bei etwa 10600 Zählern, bei europäischen Aktien gehen die Experten von etwas mehr Rendite aus. So soll der EuroStoxx 50 im Jahr 2015 um neun Prozent zulegen. Für den amerikanischen Leitindex sind die Prognosen etwas weniger optimistisch, gleichwohl trauen die Analysten dem S&P 500 eine erneute Wertsteigerung von fünf Prozent zu.
Negative Prognosen für die Gemeinschaftswährung
Der Euro wurde 2014 in einer bislang beispiellosen Vorgehensweise demontiert, seit dem vergangenen Sommer verlor er nahezu 20 Prozent seines Wertes. Die Analysten gehen von einem anhaltenden Abwärtstrend aus und sehen den Euro zum Jahresende bei nur noch 1,17 Dollar. Doch gerade hier könnten sich die Wahrsager erheblich verschätzen, bereits jetzt ist die Gemeinschaftswährung deutlich unterbewertet und stellt radikale Kurs-Korrekturen in Aussicht.
Anleger sollten weniger auf Vorhersagen fixiert sein
Die Finanzwissenschaft hat Prognosen schon längst als Gefahr für Anleger identifiziert. Die Wissenschaftler empfehlen, die Vorhersagen möglichst nicht in das Anlageverhalten einzubeziehen. Der Grund: Die erforderliche Treffsicherheit ist meist nicht gegeben und hat darüber hinaus nur zufälligen Charakter.