Auch viel Kritik musste die Zusatzversicherung bereits einstecken, denn zu der Versicherung, deren Schema an die umstrittene Riester-Rente erinnert, zahlt der Staat monatlich 5 Euro zu. Mindestbeitrag für Versicherte ist 10 Euro monatlich. Kritiker sagen, dass der Beitrag und der Zuschuss kaum ausreichen würden, um eine Pflege im Ernstfall wirklich abzudecken.
Dennoch rechnet die PKV bereits damit, dass im kommenden Jahr 1,5 Millionen Menschen die Pflegezusatzversicherung in Anspruch nehmen werden. Gegenüber der „Wirtschaftswoche Online“ äußerte sich Volker Leienbach, der Direktor des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV), am Donnerstag: „Das ist ambitioniert, aber nicht unrealistisch.“
Er schätzt die Chancen für das Projekt also eher gut ein, obwohl die Zusatzversicherung, die nach ihrem Schöpfer Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr auch „Pflege-Bahr“ genannt wird, durch ihren minimalistischen Umfang auch keine Gesundheitsprüfung und Risikozuschläge mit sich bringt.
Obwohl die gesetzliche Pflegekasse nur einen Teil der Kosten übernimmt, falls ein Pflegefall eintritt, sieht Versicherungsexperte Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg keinen allzu großen Ansturm auf die Pflegezusatzversicherung: „Das ist etwas für alle, die gesundheitlich bereits eingeschränkt sind. Gesunde werden den Tarif eher meiden.“ (NS/BHB)