Die Welt blickt wieder einmal auf den Mittleren Osten
Sie lauscht dabei aufmerksam den Aussagen eines arabischen Erdölministers. Kaum vergessen ist dabei die Person, die mit einem drastisch steigenden Ölpreis die Welt in zwei gefährliche Krisen stürzte - Ahmed Yamani. Wieder ist es ein Ölminister aus Saudi Arabien, der diesmal den Ölpreis in einem erbitterten Preiskampf in den Keller treibt.
Ali Al Naimi hätte mit einer drastischen Einschränkung der Förderung die Möglichkeit, den Ölpreisverfall zu stoppen. Doch hat die Regierung des Wüstenstaats völlig andere Interessen, demnach wird die Förderung nicht gedrosselt, auch wenn ein Barrel nur noch 20 Dollar abwerfen sollte.
Das neue Feindbild der Saudis
Die Drohung mit dem fallenden Ölpreis ist in erster Linie gegen die USA gerichtet, weil aus arabischer Sicht die Amerikaner für den derzeitigen Preiskampf verantwortlich sind. Sie pressen mit einer äußerst bedenklichen Methode (Fracking) enorme Mengen an Öl aus dem Schiefergestein und verursachen damit ein globales Überangebot. Die Märkte kennen dafür nur eine Antwort: Der Ölpreis sinkt. Die Saudis sind nicht nur einen wichtigen Kunden losgeworden, sie haben nun auch einen Mitbewerber, der wenig Skrupel kennt. Damit geht eine Ära des friedlichen Miteinanders zu Ende, aus ehemaligen Freunden werden misstrauische Konkurrenten.
Spekulationen zum Ölpreis
Die arabischen Förderländer treiben den Preiskampf bewusst auf die Spitze, weil sie nach eigener Einschätzung auch mit einem Ölpreis nahe 40 Dollar pro Fass leben können. Gleichwohl glauben die meist selbst ernannten Experten der westlichen Welt, dass der Ölpreis im kommenden Jahr wieder die 80-Dollar-Marke tangieren wird. Ob das geschieht, weil der Preiskampf beendet wird, kann allerdings niemand vorhersagen, bis dahin freuen wir uns alle über die aktuell günstige Tankfüllung.