Christian Noyer, Notenbankchef in Frankreich, plädiert, mit Blick auf den Schuldenberg des Landes für ein Einfrieren der Renten für die folgenden zwei Jahre. Mit diesem Schritt sei es möglich, die öffentlichen Finanzen zu entlasten, ohne drastische Maßnahmen ergreifen zu müssen, so Noyer gegenüber dem Radiosender Europe1.
Dabei führte Noyer weiterhin an, dass im Rahmen eines tatsächlichen Sparkurses eine Senkung der Renten zwischen 10 und 15 Prozent erfolgen könnte. Im kommenden Jahr will Frankreich das Haushaltsdefizit, so wie von der Europäischen Union vorgegeben, auf drei Prozent seiner Wirtschaftsleistung reduzieren. Auf 3,7 Prozent soll der Fehlbetrag noch in diesem Jahr gesenkt werden.
Schwaches Wachstum, hohe Schulden
Zusätzlich soll von der Regierung ebenfalls in Betracht gezogen werden, sowohl die Gehälter, als auch die Sozialleistungen im öffentlichen Dienst zeitweise einzufrieren. Noyer erklärte, man könne nicht so wie bislang weiter agieren, und Jahr für Jahr mehr ausgeben als eingenommen wird. Mit diesem Vorgehen würde das Defizit immer weiter steigen und die noch kommenden Generationen müssten die Schuldenlast tragen. Im Jahr 2014 dürften die Ausgaben des Landes die Ausgaben aus dem Jahr 2012 nicht übersteigen, Noyer hält das für machbar.
Neben der hohen Staatsverschuldung belastet Frankreich auch ein schwaches Wirtschaftswachstum. Für das erste Quartal prognostizierte die Notenbank ein Wachstum von gerade einmal 0,1 Prozent. Damit entgeht Frankreich nur minimal einer Rezession. Um 0,2 Prozent war die französische Wirtschaft Ende 2012 bereits zurückgegangen. (DR/BHB)