Anbieter zeigen wenig Bereitschaft zu Nettopolicen
Obwohl führende Experten der Honorarberatung einen Anspruch auf Nettotarife zubilligen, ist die Versicherungsbranche derzeit noch sehr zurückhaltend. Während der aktuelle Anteil von Honorartarifen weniger als fünf Prozent beträgt, könnte eine Gesetzesinitiative den provisionsbereinigten Policen zukünftig eine wesentlich größere Bedeutung verleihen. Doch die meisten Versicherer stehen auf dem Standpunkt, dass Nettotarife nicht zu ihren Geschäftsmodellen passen, und lehnen ein Engagement derzeit ab.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lehnt staatliche Zwänge beim Thema Nettopolicen kategorisch ab. Er verwies darauf, dass die Versicherer derzeit ein Gutachten zur Notwendigkeit von Nettotarifen erstellen lassen. Der Verband Deutscher Versicherungsmakler geht sogar noch weiter, er sieht Probleme mit bereits bestehenden Gesetzen, wenn es zu einer Verordnung von Nettopolicen kommen sollte.
Versicherer wehren sich gegen staatlichen Zwang
Jedoch lehnen nicht alle Anbieter die Nettotarife ab, beim Versicherer HDI werden Nettopolicen für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Zuvor müsse aber die juristische Frage bezüglich des Rechtsanspruchs geklärt werden. Hier wäre der Gesetzgeber zu unmissverständlicher Stellungnahme gefordert.
Andere Versicherer, wie beispielsweise die Gothaer, wollen Nettotarife nach Absprache mit den Maklern zur Verfügung stellen. Jedoch sind hier noch keine Nettopolicen erhältlich.
Der Versicherer Ergo steht dem Thema Nettotarife wesentlich aufgeschlossener als viele Mitbewerber gegenüber; wenn eine Nachfrage nach provisionsbereinigten Policen besteht, wird der Konzern dieser nachkommen. Bei Ergo können Honorarberater im Bereich Lebensversicherung bereits jetzt auf Nettopolicen zurückgreifen.
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