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Millionen Italiener leben in Armut

Die Folgen der Schuldenkrise sind für die Italiener spürbar. Während sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung keinen Urlaub mehr leisten kann, ist rund jeder Fünfte nicht mehr dazu in der Lage, seine Wohnung ausreichend zu heizen. Um etwa fünf Prozent ging die Kaufkraft der Verbraucher zurück.


Millionen Italiener leben in Armut

Teilweise verheerende Folgen zeichnen sich aufgrund der massiven Krise der italienischen Wirtschaft in dem Land ab. Die grundlegenden Dinge des täglichen Lebens sind für Millionen Italiener teilweise unerschwinglich. Für jeden Fünften ist es ein Problem, die Heizkosten für seine Wohnung zu bestreiten. Für rund 17 Prozent der Bevölkerung gilt Fleisch mittlerweile als Luxusgut. Mehr als die Hälfte aller Italiener kann sich nicht einmal einen Urlaub für eine Woche leisten. Diese Angaben gehen aus einer Studie hervor, die von der nationalen Statistikbehörde ISTAT erstellt worden.

Die Anzahl der Italiener, die unter erheblichen materiellen Entbehrungen zu leiden haben, soll sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt haben. Rund 8,6 Millionen italienische Bürger sollen demnach mit derartigen Problemen in ihrem Haushalt leben.

Die offiziellen Zahlen verdeutlichen der neuen Regierung mit Ministerpräsident Enrico Letta an der Spitze, welches Ausmaß die Krise tatsächlich hat. Italien, als drittgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone, befindet sich bereits seit Monaten in einer massiven Rezession. Der Aktienindex (kaufbar über ETF) zeigt das. Kontinuierlich ist das Bruttoinlandsprodukt in den zurückliegenden sieben Quartalen geschrumpft. Den Angaben der Studie zufolge sind über ein Drittel der Italiener mit ihrer persönlichen und wirtschaftlichen Situation nur wenig zufrieden. Absolut unzufrieden zeigten sich 16,8 Prozent der Bevölkerung. Auf einer Skala von eins bis zehn sank die Lebenszufriedenheit der Italiener von 7,2 Punkte auf 6,8 Punkte.

Lettas Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt, die italienische Wirtschaft wiederzubeleben und für mehr Arbeitsplätze für die junge Bevölkerung zu sorgen. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen liegt in Italien bei etwa 40 Prozent.

Immer mehr Italiener sind gezwungen, um den Bedarf des täglichen Lebens zu decken, auf ihre Ersparnisse zurückzugreifen. Im vergangenen Jahr solle die Kaufkraft der Verbraucher um 4,8 Prozent gefallen sein, so die Angaben der Studie. Schuld daran war auch die massive Erhöhung der Steuern. Auch die in Italien traditionell sehr hohe Sparquote ging zuletzt deutlich zurück. Aktuell liegt sie unter den Werten die Frankreich oder Deutschland verzeichnen. (FF/BHB)


 
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