Für 2012 fährt die Deutsche Telekom aufgrund von Abschreibungen in Milliardenhöhe auf das Tochterunternehmen T-Mobile USA einen kolossalen Verlust ein. Wie der Konzern mitteilte, soll es für das Jahr '12 einen Fehlbetrag von 5,3 Milliarden Euro geben.
Einen Überschuss in Höhe von 557 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen noch vor einem Jahr. Der aktuelle Verlust ist das Ergebnis einer Wertminderung in Höhe von 7,4 Milliarden Euro auf T-Mobile USA. Diese wurde bereits im Oktober vergangenen Jahres bekanntgegeben. Dass es nun einen Wechsel an der Konzernspitze geben wird, wurde dagegen erst kürzlich bekannt. Der bisherige Vorstands-Chef René Obermann, wird durch den Finanzvorstand Timotheus Höttges, ersetzt, dem es nun obliegt, den Konzern zu sanieren.
Trotz des Milliardenverlustes will der Vorstand die Dividende von 70 Cent pro Titel wie geplant ausschütten. Für das aktuelle Jahr wird die Ausschüttung, wie bereits bekannt, auf 50 Cent pro Aktie reduziert.
Massive Ausweitung der Investitionen
Trotz allem zeigt sich Obermann durchaus optimistisch. Der Milliardenverlust sei nicht das, wonach er aussieht, so der noch Vorstands-Chef. Dem Unternehmen würden keine Mittel fehlen. Ganz im Gegenteil, für die folgenden Jahre 2013 bis 2015 seien weitere Investitionen bis zu 30 Milliarden Euro geplant.
Auch an der Geschäftsprognose, die das Unternehmen im Dezember abgegeben hatte, wird nach wie vor festgehalten. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) soll, bei einem Free Cash Flow in Höhe von 5 Milliarden Euro, 17,4 Milliarden Euro erreichen.
Für den ehemaligen Staatsmonopolisten ist dies der erste Verlust in den letzten 10 Jahren. Ein Verlust von rund 24,6 Milliarden Euro musste der Konzern im Jahr 2002 verzeichnen. Der größte Fehlbetrag, den ein deutsches Unternehmen bis dato verzeichnen musste. Auch damals waren es die Abschreibungen mit rund 20 Milliarden Euro, die sowohl T-Mobile USA, als auch die Mobilfunklizenzen in Großbritannien betrafen.
Kurz zuvor hatte das Unternehmen die Euphorie an der Börse zur Jahrtausendwende, unterstützt durch den Höhenflug der eigenen Aktien, für einen Großeinkauf genutzt. Die folgenden Jahre wurden dann für die Aufräumarbeiten gebraucht. (FF/BHB)