Der Wohnungsmarkt ist von großen Mietpreisunterschieden geprägt
Würden drei Mieter aus unterschiedlichsten Regionen Deutschlands zu ihren Mieten befragt, so würden sich daraus drei grundverschiedene Antworten ergeben und jede wäre richtig. Während in bestimmten Regionen die Mieten explosionsartig stiegen, wurde aus anderen Gegenden sogar von Rückgängen berichtet. Diese Erkenntnis geht aus dem Pressespiegel des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) hervor, der Verband vertritt die Interessen von Maklern, Sachverständigen und Wohnungsverwaltern. Die Entwicklung am Wohnungsmarkt wird bereits seit über vierzig Jahren anhand der Mietneuverträge berechnet und zeigt für 2013 ein sehr unausgeglichenes Bild.
Werden die Zahlen für ganz Deutschland angeschaut, ergibt sich dem Betrachter ein eher harmonisches Bild, die Erhöhungen der Mieten bewegen sich sehr moderat knapp über der Inflationsrate. Doch dieser friedliche Schein löst sich schnell auf, wenn der Betrachter sich auf bestimmte Regionen konzentriert. Hier zeigen sich für Städte wie Berlin, Bremen und Essen Erhöhungen der Mietpreise um die sieben Prozent, in Düsseldorf gab es überhaupt keine Steigerungen und in Frankfurt hielten sich die Mietaufwendungen mit einem Plus von 2,3 Prozent im Rahmen der Inflation.
Vor allem die trendigen Stadtviertel erleben die Explosion der Mieten
Deswegen mag es falsch sein, von starken Mietpreiserhöhungen für eine ganze Stadt zu sprechen, weil sich das Phänomen der hohen Mieten oft nur in Szenevierteln und bevorzugten Innenstadtlagen zeigt. Viertel wie etwa Hamburgs Altona oder Berlins Brenzlauer Berg erleben ein noch viel ausgeprägteres Ansteigen der Mieten als es die Durchschnittswerte der betreffenden Städte zeigen. Die Betrachtung der Zahlen zeigt, dass etwa vier Millionen Menschen in diesen besonders attraktiven Zonen leben und daher mit einem starken Ansteigen der Mietpreise rechnen müssen.
Das Gute an der Nachricht ist jedoch, dass etwa 95 Prozent der deutschen Mieter mit ganz normalen Mietzinsen und nur moderaten Steigerungen leben. Die Statistiken zeigen, dass vor zwanzig Jahren circa 24 Prozent des Einkommens für Mieten ausgegeben wurden, dieser Anteil ist in jüngster Zeit auf Werte zwischen fünfzehn und einundzwanzig Prozent gesunken. Dennoch gibt es diesen Preisauftrieb in Kernlagen, dem mit entsprechenden Maßnahmen Einhalt geboten werden könnte.