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Mehr Streiks in Deutschland

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichte nun eine Statistik, die belegt, dass die Streikbereitschaft in Deutschland deutlich zulegt. Laut BA habe die Zahl der Streiks im Jahr 2012 im Vergleich zum Jahr 2011 schon kräftig angezogen. Zwar gäbe es relativ wenige große Streiks, dafür liegen Warn- und Kurzstreiks enorm im Trend.


Mehr Streiks in Deutschland

Entsprechend der Daten der BA waren 2012 bereits 35.702 Arbeitnehmer an Streiks beteiligt, im Vorjahr lag diese Zahl bei „nur“ 14.259.

Zudem nahm innerhalb von nur einem Jahr die Zahl der Kurzstreiks um mehr als das Vierfache auf 13.500 im Jahr zu. 

Wie Arbeitgeberverbände verlauten lassen, sollten Gesetzgeber nun die Berufsgewerkschaften mehr einschränken. Sie beklagen, dass der enorme Anstieg der Streiks, durch den Wegfall der Tarifeinheit zu begründen sei, so erörterte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Erschreckend sei vor allem, dass am Frankfurter Flughafen 160 Vorfeldlotsen mit ihrem Streik dafür gesorgt hätten, einen Betrieb mit 20.000 Mitarbeitern zum Stillstand zu bringen. 

Die Streiks führten entsprechend der Angaben der BA auch dazu, dass im Jahr 2012 ganze 94.197 Arbeitstage ausfielen, was einem Drittel mehr als noch im Jahr 2011 entspricht. Zu diesem Wert tragen jedoch indirekte Arbeitsausfälle noch gar nicht bei.

Bedenklich ist vor allem, dass diese Daten von der Bundesagentur für Arbeit nicht denen entsprechen, die von den Gewerkschaften selbst stammen. Bei letzteren sind Zahlen noch deutlich höher.

Aktuell setzen sich Arbeitgeber und Branchengewerkschaften enorm dafür ein, dass künftig der Grundsatz (der nur bis 2010 galt) „Ein Betrieb, ein Tarifvertrag“ per Gesetz festgehalten werde, um Minderheiten in Betrieben zu stärken. (DR/BHB)


 
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