Am Montag warf Mehdorn im Potsdamer Landtag die Frage auf, ob Tegel wirklich geschlossen werden sollte oder ob es nicht sinnvoller wäre, den Flugverkehr aufzuteilen. So könnten die Charterflüge weiter in Tegel starten und landen und nachts wäre kein Flugverkehr. Darüber hinaus kündigte Mehdorn an, die Geschwindigkeit beim Neubau des Flughafens in Schönefeld erhöhen zu wollen.
Mehdorn ist der Meinung, dass es durchaus Möglichkeiten zur Beschleunigung des Baus gibt, es müsse jetzt nur geprüft werden, welche. Dazu sei aber auch die Bereitschaft nötig, sich Gedanken außerhalb der Norm zu machen, so Mehdorn. Der neue Flughafen-Chef freut sich auf seine neue Aufgabe und unterstreicht seine Freude mit einer Anlehnung an ein Zitat von John F. Kennedy: „Die ganze Welt sagt: Es geht gar nicht. Ich sage: Es müsste gehen, aber ich weiß auch noch nicht wie.“
Die Ausführungen, die Mehdorn zum Flughafen Tegel vorbrachte, versetzen den Sonderausschuss jedoch in einiges Erstaunen. Mit der Eröffnung des BER ist eigentlich die Schließung von Berlin-Tegel geplant. Matthias Platzeck, Ministerpräsident Brandenburg, betonte jedoch, dass Tegel ein halbes Jahr nach der Eröffnung des BER schließen müsse. Dem neuen Flughafen-Chef wolle man seinen Fauxpas nachsehen, da er nach gerade ein mal 7 Stunden im Amt, noch keinen vollständigen Überblick haben kann.
Differenzen ließen sich auch in der Frage des Nachtflugverbotes erkennen. Während Platzeck für die Anwohner eine ausgedehntere Nachtruhe durchsetzen will, hat Mehdorn dem strengeren Nachtflugverbot erneut eine Absage erteilt. Das Volksbegehren sei ein Bereich, um den sich die Politik kümmern müsse, so Mehdorn. Darüber hinaus seien die neuen, modernen Flugzeuge mittlerweile so leise, dass sich viele wundern würden, weil es wesentlich leiser sein wird nach der Eröffnung des Flughafens, als von vielen angenommen. (DR/BHB)
