Warum sind so viele Menschen verschuldet?
Dafür gibt es viele Gründe. Manche Menschen sind einfach leichtsinnig und verlieren den Überblick. Handel und Unternehmen locken zudem die Kunden mit immer neuen Angeboten. Fast alles kann heute mit Finanzierung gekauft werden. Die Verwendung von Bargeld geht immer mehr zurück. Sogar im Supermarkt kann man mit Kreditkarte einkaufen und kontaktlos bezahlen. Dadurch geben Verbraucher oft mehr aus als sie möchten. Wenn das Bargeld alle ist, zeigt das ein kurzer Blick in die Brieftasche. Einer Karte sieht man nicht an, ob und wie viel Guthaben darauf verfügbar ist.
Viele Menschen überschulden sich auch aus persönlichen Gründen, hinter denen oft Schicksalsschläge stecken. Zu den häufigsten Ursachen gehören Trennung vom Partner, Unfälle, schwere Erkrankungen oder Sucht. Überschuldung kann jeden treffen!
Der Schuldenberater hilft beim Weg aus den Schulden
Erste Signale, dass etwas nicht stimmt, sind sich häufende Mahnschreiben oder eingeleitete Inkassoverfahren. Es wäre falsch, diese Anzeichen zu ignorieren und zu hoffen, dass die Schulden von selbst verschwinden. Das tun sie nicht, im Gegenteil, durch Zinsen und Gebühren wachsen sie sogar. Wer nichts unternimmt, riskiert eine Zwangsvollstreckung durch den Gerichtsvollzieher oder sogar Haft, wenn er sich weigert, seine Vermögensverhältnisse offen zu legen (eidesstattliche Vermögensauskunft). Die beste Möglichkeit aus den Schulden ist darum, den Weg zur Schuldnerberatung zu finden.
Wie hilft der Schuldnerberater?
Es gibt staatliche Stellen zur kostenlosen Schuldnerberatung und Fachanwälte für diesen Bereich, die natürlich ein Honorar verlangen. Schuldnerberater finden sich in jeder größeren Stadt. Die Beratung läuft wie folgt ab: Zunächst einmal muss der Klient eine Aufstellung aller Schulden machen. Das bedeutet, eine Auflistung aller Gläubiger, wie viel jedem Einzelnen geschuldet wird und wie hoch die jeweiligen Raten sind. Dem werden die Einnahmen des Schuldners gegenübergestellt. Daraus geht hervor, wie viel Geld zum Leben übrigbleibt.
Im nächsten Schritt sieht sich der Schuldnerberater die Gläubiger und die Schulden genauer an und beginnt mit ihnen zu verhandeln, mit dem Ziel, den Abbau der Schulden zu erreichen. Dafür gibt es mehrere Optionen. Er kann zum Beispiel um eine Stundung bitten. Das ist ein vorübergehender Zahlungsstopp. Der verschafft dem Schuldner Freiraum, um andere Schulden zu begleichen.
Eine andere Möglichkeit ist eine Vereinbarung zwischen Gläubiger und Schuldner über freiwillige Zahlungen. Der Schuldner zahlt jeden Monat einen bestimmten Betrag und im Gegenzug verzichtet der Gläubiger auf gerichtliche Maßnahmen. Gute Schuldnerberater können sogar erreichen, dass Gläubiger einen Teil der Schulden erlassen. Auf diese Art können Schuldner Tausende von Euro sparen, das Vielfache des Anwalt-Honorars.
Umschuldung - ein Weg aus den Schulden?
Häufig wird Umschuldung als Weg aus der Überschuldung angepriesen. Damit ist die Ablösung mehrerer kleiner, teurer Kredite durch einen großen, günstigeren gemeint. Außer in speziellen Fällen hat eine Umschuldung meist keinen Erfolg. Das liegt daran, dass die Einsparung gar nicht so groß ist wie viele hoffen. Zudem nehmen viele bei der Umschuldung einen größeren Kredit auf als sie zum Abbau der Schulden benötigen. Wie kann aber der Weg aus den Schulden darin bestehen, noch mehr Schulden zu machen? Viele Schuldner können zudem gar keine Umschuldung beantragen, weil sie aufgrund negativer Einträge bei der Schufa keinen Kredit mehr bekommen.