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Lohngrenze in der Schweiz?

In der Schweiz werden die Bürger in zwei Wochen über eine einmalige Lohngrenze abstimmen. Die Differenz zwischen den höchsten und den niedrigsten Gehältern soll dann nicht mehr als eins zu zwölf sein. Bis dahin bleibt noch reichlich Zeit für die Lohndebatte.


Lohngrenze

Die Jungsozialisten wollen durch Volksentscheid die staatlich angeordnete Lohngrenze erreichen

Ihrem Begehren verleihen sie landesweit durch unübersehbare rote Plakate mit der Aufschrift 1:12 Ausdruck und das ganze Land bereitet sich auf den 24.11.2013 vor, dem Tag der Abstimmung. Mit eins zu zwölf ist der Unterschied zwischen Spitzengehältern und Bezügen unterster Kategorie angesprochen, weiter sollen die Lohnunterschiede nicht mehr auseinandergehen. Damit wären bei den Eidgenossen zukünftig Traumgehälter in Führungsebenen ebenso tabu wie Superboni für die Wirtschaftsbosse.

Die für viele Schweizer berechtigte Forderung mag Ausländer eher überraschen, das Land ist wirtschaftlich gesund und die Menschen verdienen an den Nachbarn gemessen vorzüglich. Die vielen sündhaft teuren Anwesen des Landes gehören überwiegend den Einheimischen und nicht wie anderswo finanzkräftigen Ausländern. Die Daten des Berner Bundesamts für Statistik lassen auch keinen Sozialneid vermuten, 2011 lagen die Einkommen der Spitzenverdiener der oberen 20 Prozent viereinhalb Mal höher als die Bezüge des schwächsten Fünftels. Damit liegt die Schweiz auf demselben Niveau wie Deutschland und Frankreich und zeigt sich ausgeglichener als die meisten Mitglieder der Eurozone. 

Die Ansichten zur Lohngrenze sind zweigeteilt

Umfragen zur Lohngrenze zeigen derzeit ein Unentschieden zwischen den beiden Lagern, circa zwölf Prozent der Eidgenossen sind noch unschlüssig. Das Infomaterial der Befürworter der Lohngrenze will beweisen, das die Lohnschere sich seit 1984 in vielen größeren Unternehmen bis auf 1:43 geöffnet hat. Damit ist jedoch das Lohngefälle in der Schweiz immer noch weitaus ausgeglichener als beim deutschen Nachbarn. Trotzdem machen sich einige Unternehmen jetzt schon Sorgen um die wirtschaftliche Stärke, die in erster Linie ihren hoch bezahlten Spitzenkräften zu verdanken ist.

Mit der Lohngrenze als Gesetz werden diese schnell ihrer Gastheimat den Rücken kehren. Daher sind bei der Lohngrenze Sonderreglungen für hoch qualifizierte ausländische Arbeitnehmer nicht ausgeschlossen. Für viele Arbeitnehmer in guten Positionen ist die Lohngrenze selbst kein Thema, sie sorgen sich viel mehr um das Stück Freiheit, das den Schweizern mit der Gesetzeseinführung verloren gehen würde.

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