Die Lebensversicherer bieten Alternativen zum Policenverkauf
Die Lebensversicherung stornieren gehört dabei zu den meist gewählten Optionen - doch bedeutet dieser Schritt fast immer herbe Verluste. Die Lebensversicherung verkaufen wäre die bessere Lösung.
Wer schnell seine Ausgaben senken will, denkt meist zuerst an seine Lebensversicherung. Sie ist für die meisten Menschen nicht so zwingend und zeichnet sich in der letzten Zeit auch nicht durch exzellente Renditen aus. Der normale Weg ist die Kontaktaufnahme zum Versicherer und das Durchspielen mehrerer Optionen:
- Die Beitragsfreistellung: Die Mehrzahl der Versicherer bietet bei vorübergehenden finanziellen Engpässen die Beitragsfreistellung von Lebensversicherungen als Alternative zum Lebensversicherungsverkauf an. Doch ist die Lösung nicht frei von Nachteilen. Denn durch den unterbrochenen Kapitalfluss sinkt auch die Rendite um ein Weiteres.
- Die Prämienstundung: Um diese Lösung zu favorisieren, sollte der Versicherungsnehmer sicher sein, dass sein finanzieller Engpass nur von kurzer Dauer ist. Denn die ausgesetzten Prämienüberweisungen müssen nachgeholt werden, sobald wieder Zahlungsfähigkeit vorliegt. Werden alle gestundeten Beiträge ordnungsgemäß entrichtet, ergibt sich aus der Stundung kein Nachteil für die spätere Auszahlung.
- Den Lebensversicherungsbeitrag um den Sparanteil reduzieren: Bei dieser Variante stellt sich das gleiche Szenario wie bei der Stundung dar, die reduzierten Beiträge müssen wieder ausgeglichen werden. Passiert dies nicht, sind die Konsequenzen entweder Reduzierung der Versicherungssumme oder Verlängerung der Laufzeit.
- Die Lebensversicherung beleihen: Diese Möglichkeit wird nicht von allen Versicherungsgebern offeriert. Das Policendarlehen ist bei einigen Anbietern zu bekommen und kann nach Möglichkeit und Vereinbarung getilgt werden. Die den Kredit begleitenden Zinsen müssen allerdings mit den monatlichen Beiträgen überwiesen werden. Wird das Darlehen nicht vor Beendigung der Laufzeit zurückgezahlt, wirkt sich dies negativ auf die Versicherungsleistung aus.
Eine ganze Anzahl von Optionen. Gibt es noch mehr?
Der Zweitmarkt ist für den Verkauf der Lebensversicherung die bessere Option
Wer seine Lebensversicherung verkaufen möchte und sie dazu seinem Versicherungsgeber anbietet, wird eine Enttäuschung erleben. Der sogenannte LV-Zweitmarkt eignet sich für den Verkauf einer Lebensversicherung wesentlich besser. Wenn das Vorhaben Lebensversicherung verkaufen im Raum steht, könnte dies bei verschiedenen Aufkäufern realisiert werden. Die Vorteile:
- Der höhere Kaufpreis des Zweitmarkts kommt dadurch zustande, dass die verkauften Versicherungen vom Erwerber bis zum Ablauf gehalten werden. So gehen keine Überschüsse verloren und fallen keine Stornogebühren an. Die Verkäufer sind über den höheren Kaufpreis an der Entwicklung beteiligt.
- Wer seine Lebensversicherung verkaufen möchte und sich dazu des Zweitmarkts bedient, genießt weiter beitragsfreien Versicherungsschutz. Denn die Police ist auf den Verkäufer ausgestellt und läuft auch nach dem Verkauf auf seinen Namen.
- Aus dem Verkauf der Lebensversicherung können sich auch Steuervorteile entwickeln. Bei vor 2005 abgeschlossenen Policen fällt Kapitalertragssteuer bei der Kündigung an. Wenn Sie Ihre Lebensversicherung verkaufen, wird diese entweder günstiger besteuert oder bleibt steuerfrei.
- Bei den Anbietern können Lebensversicherungen zu einem einzigen Stichtag im Jahr gekündigt werden. Wenn Sie Ihre Lebensversicherung verkaufen und sich für den Zweitmarkt entscheiden, können Sie das zu jedem Zeitpunkt erledigen und sind immer schneller als mit einer Kündigung.
Die Verbraucherverbände warnen die Versicherungsnehmer vor der Kündigung von Policen. Hierzu gibt es auch den Ratgeber der Bundesregierung. Gleichzeitig empfehlen sie durchaus den Zweitmarkt für alle Verbraucher, die ihre Lebensversicherung verkaufen wollen.
