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Lebensversicherung: Provisionen immer ein Thema

Die in Dortmund stattfindende Maklermesse ist dieses Jahr der Platz, an dem sich Makler und Versicherer um die Verteilung der Provisionen bei der Lebensversicherung streiten. Hintergrund ist die Reform in diesem Segment, in der Branche kurz als LRVG bekannt.


Lebensversicherung

Zank wegen der Provisionen

Die Makler fühlen sich von den Anbietern der Lebensversicherung wenig verstanden, nach ihrer Ansicht sind sie es, die den Konzernen die Kunden zuführen. Die Versicherer haben dies scheinbar nicht verstanden, denn ausgerechnet die Branche setzte sich in Berlin für eine Limitierung der Provisionen ein.

Mit den begrenzten Abschlussvergütungen entziehe die Versicherungswirtschaft den Vertriebspartnern die Geschäftsgrundlage - deren Verband spricht daher von einer existenziellen Bedrohung.

Der Hintergrund

Im Segment Lebensversicherung bringt der Beginn des neuen Jahres veränderte Bedingungen: Die Anbieter dürfen dann nur noch Provisionen in Höhe von 2,5 Prozent der jeweiligen Versicherungssumme als Abschlussgebühren anrechnen. Obgleich dies keine Deckelung darstellt, sind die Unternehmen dennoch zu Veränderungen der Vergütungsstruktur gezwungen. Infolge dessen gaben erste Anbieter bereits an, dass es bei der Entlohnung der Vertriebe zu Zahlungen kommen wird, die sich über die gesamte Laufzeit eines Vertrages hinziehen können.

Zentrales Thema ist nun, ob und inwieweit die Provisionen in ihrer absoluten Höhe sinken. Die dazu im November stattfindenden Verhandlungen könnten zum Schauplatz erbitterter Streitigkeiten werden.

Makler bangen um ihre Vergütungen

Während sich die Anbieter der Lebensversicherung auf der Messe sehr kompromissbereit präsentierten, kennen die Makler ihre Position genau. Sie ermahnen die Versicherer, nicht die Berufsgruppe unter Druck zu setzen, die ihnen Gewinne generiert. Die Anbieter versuchen zu beschwichtigen, Provisionen werden bei der Lebensversicherung letztendlich nicht weniger, ihre Auszahlung würde nur auf längere Zeiträume gestreckt. 

Die Lebensversicherung steht nach Ansicht der Versicherer bereits unter erheblichem Druck durch das von der EZB verordnete Niedrigzinsniveau. Die Politik hat mit dem LVRG den Druck um ein Weiteres erhöht. Bei den Vermittlern wird mit zwanzig Prozent Einbuße bei den Provisionen gerechnet.


 
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