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Lebensversicherung: Kunden müssen 102 Jahre alt werden

Leider steht hinter dieser ermutigenden Aussage nicht die medizinische Forschung, sondern nur die Berechnungsgrundlage für die Lebensversicherung bei der Allianz. Dafür gab es auch schon Kritik von den Verbraucherschützern, die Allianz verteidigt aber ihre Berechnungswerte.


Lebensversicherung

Allianz rechnet bei Neukunden mit Lebenserwartung von 102 Jahren

Die Kritik von den Verbraucherschützern wird von der Allianz deutlich zurückgewiesen. Auch wenn die garantierte Verzinsung bei neuen Verträgen wegfällt, wurde dafür die Überschussbeteiligung bei der Lebensversicherung erhöht. Fraglich ist dabei, ob die Zinsgarantien bei alten Verträgen überhaupt jemals eingehalten werden können, bei neuen Verträgen ist die Lebensversicherung heute kaum mehr lohnend. Und für ein heute geborenes Kind wird für die Berechnung der Lebensversicherung bereits eine Lebenserwartung von 102 Jahren angesetzt. Das statistische Bundesamt kommt da dann doch allerdings zu ganz anderen Prognosen.  

Auch Niederlage im Rechtsstreit um eine halbe Million Verträge

Nach einer Klage des Verbraucherschutzes Hamburg musste die Allianz schon eine Niederlage hinnehmen: nach jahrelangem Rechtsstreit werden nun Zahlungen an rund eine halbe Million Kunden fällig, bei denen der Rückkaufswert für die Lebensversicherung zu niedrig angesetzt wurde. Die Gesamtsumme der Zahlungen beläuft sich dabei auf rund 117 Millionen Euro. Gegenstand des Streits waren hier allerdings vorzeitig aufgelöste Verträge. Auch ist die Allianz nicht das einzige Versicherungsunternehmen, das hier in der Kritik steht - bislang schien es schon fast branchenüblich, dass die meisten Versicherer ihre Kunden bei vorzeitiger Auflösung quasi mit symbolischen Beträgen abspeisen. 

Hoffnungsfroher Ausblick auf die Zukunft

Bei der Allianz selbst sieht man im Privatkundengeschäft dennoch hoffnungsfroh in die Zukunft - trotz der hohen Rückzahlungen und der anhaltenden Niedrigzinsphase. Man ist sich sicher, die versprochenen Renditen auch in Zukunft erwirtschaften zu können, das insgesamt 180 Milliarden große Anlagevolumen werde vor allem langfristig und konservativ investiert und habe im letzten Jahr immerhin 4,2 Prozent Überschussbeteiligung gebracht, heißt es von Alf Neumann, dem Allianz-Vorstand. Und von einer Lebenserwartung von 102 Jahren müsse man bei der Lebenserwartung eines heute neu geborenen Kindes berechnungstechnisch einfach ausgehen, heißt es, um die Garantien erfüllen zu können. Hoffnungsfroh.

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