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Konsumkredite – Wichtige Tipps für Verbraucher

Nicht selten im Leben passiert es, dass unvorhergesehene Ausgaben die persönliche finanzielle Situation belasten. Das Auto gibt den Geist auf oder der Verlust des Arbeitsplatzes sorgt für finanzielle Engpässe. Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass das momentan verfügbare finanzielle Budget schlicht nicht groß genug ist, um zum Beispiel den anstehenden Urlaub zu finanzieren.


In solchen Fällen sind Konsumkredite eine gute Option, um seine finanziellen Möglichkeiten kurzfristig und unkompliziert zu erweitern. Das aktuell sehr niedrige Zinsniveau macht Konsumkredite für Verbraucher relativ günstig. Mittlerweile finden sich online zahlreiche Finanzdienstleister, die diese Art von Krediten anbieten. Doch bevor Verbraucher einen Konsumkredit abschließen, sollte Sie einige wichtige Regeln beachten, damit es im Nachhinein kein böses Erwachen gibt.

Ermitteln Sie ihr Nettohaushaltseinkommen

Das Nettohaushaltseinkommen ist einfach ausgedrückt der Betrag, der einem Verbraucher für die Kredittilgung tatsächlich zur Verfügung steht. Zunächst muss man seine regelmäßigen Einnahmen zusammenstellen. Dies können unter anderem sein:

  • Das regelmäßige Arbeitseinkommen
  • Erträge aus Wertpapieranlagen, z. B. Dividenden oder Zinszahlungen
  • Mieteinkünfte durch eigene Immobilien
  • Einkünfte aus Nebenjobs oder selbstständiger Arbeit
  • Renten

Hat man sich einen Überblick zu den regelmäßigen Einkünften verschafft, gilt es auch die regelmäßigen Ausgaben zusammenzutragen. Diese beinhalten in der Regel Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung, Mobilität, Freizeit und Hobbys sowie weitere Ausgaben für Versicherungen, Kosten für Telefon und Internet, die Darlehensrückzahlung oder Reisen und Urlaub.
Zieht man nun die gesamten Ausgaben von der Summe der Einnahmen ab, so erhält man den monatlich frei verfügbaren Betrag, der für die Rückzahlung des Konsumkredits zur Verfügung steht.

Bestimmen Sie eine "gesunde" Rückzahlungsrate

Die Rückzahlungsrate bezeichnet den Betrag, den der Kreditnehmer in regelmäßigen Abständen, meist monatlich, an den Darlehensgeber zurückzahlen muss. Hierbei wird nicht nur die Tilgung des eigentlichen Kreditbetrags berücksichtigt, sondern auch die Zinszahlungen und sonstige Kosten des Kredits, wie beispielsweise Beiträge und Gebühren des Finanzdienstleisters. Die Rückzahlungsrate sollte nicht zu groß aber auch nicht zu klein gewählt werden. Der Ratenbetrag sollte also gut mit dem verfügbaren Nettohaushaltseinkommen abgeglichen werden, damit die Rückzahlungsraten nicht eine zu große finanzielle Belastung bedeuten und ein Zahlungsausfall somit vermieden wird. Andererseits sollte die Rückzahlungsrate jedoch auch nicht zu klein ausfallen. Niedrige Raten sind für Verbraucher zwar verlockend, verlängern aber die Dauer bis zur vollständigen Rückzahlung des Verbraucherkredits. Da somit auch länger Zinsen und Gebühren gezahlt werden müssen, erhöhen sich mit zunehmender Kreditlaufzeit auch die Gesamtkosten des Konsumkredits.

Achten Sie auf die Höhe des effektiven Jahreszinses

Oftmals finden sich im Zusammenhang mit einem Verbraucherkredit unterschiedliche Zinsdefinitionen. Ist vom nominellen Sollzins die Rede, so werden lediglich die Zinskosten, meist in Prozent, ausgewiesen. Die Gesamtkosten eines Konsumkredits beinhalten jedoch noch weitere finanzielle Belastungen, die auf den Kreditnehmer zukommen, zum Beispiel Kontoführungs- oder Auszahlungs- und Überweisungsgebühren. Ein genaueres Bild zu den tatsächlichen Kosten des Verbraucherkredits gibt daher der Effektivzins. Hier sind in der Regel sämtliche Kreditkosten berücksichtigt, was dem Verbraucher eine wesentlich genauere Vorstellung zu seiner monatlichen finanziellen Belastung eröffnet. Verbraucher sollten beim Abschluss eines Verbraucherkredits daher eher auf den effektiven Jahreszins als auf den nominalen Sollzins achten.

Planen Sie mit dem Unvorhersehbaren

Vor dem Abschluss eines Verbraucherkredits zeigt ein strukturierter Tilgungsplan dem Verbraucher die regelmäßigen Rückzahlungs- und Tilgungsraten auf. Die Kosten eines Konsumkredits können aber unter Umständen auch von zusätzlichen oder eben nicht vorhandenen Klauseln und Bedingungen abhängen. Was passiert beispielsweise, wenn der Verbraucher eine oder mehrere Raten nicht rechtzeitig zurückzahlen kann? Besteht dann die Möglichkeit, einige Zeit ohne zusätzliche Kosten oder Gebühren mit der Rückzahlung auszusetzen? Es kann aber auch der umgekehrte Fall eintreten, dass man also unvorhergesehen eine größere Geldmenge zur Verfügung hat, beispielsweise durch eine Bonus- oder Sonderzahlung des Arbeitgebers. Ist es dann möglich eine Sondertilgung vorzunehmen oder die gesamte Kreditsumme bereits vorzeitig zurückzuzahlen? Verbraucher, die an einem Konsumkredit interessiert sind, sollten vor Abschluss also auch solche Möglichkeiten berücksichtigen und die Kreditkonditionen dahingehend überprüfen.


 
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