Das alte Rücksenderecht verabschiedet sich Mitte Juni
Bis zum 12. Juni gilt noch die alte Regelung, die ermöglicht Kunden von Internet-Anbietern die kostenfreie Rücksendung aller Waren, solange der Wert mehr als vierzig Euro beträgt. Mit dem neuen Rücksenderecht werden Probebestellungen teuer, weil die Kosten der Retoure dann von den Kunden getragen werden müssen.
Deutsche Verbraucher hatten sich an das derzeitige Rücksenderecht gewöhnt und viele Dinge zum Ausprobieren bestellt, ohne sie wirklich kaufen zu wollen. Die Rücksendegebühren waren dabei kein Thema, weil die von den Verkäufern getragen wurden. Das sorglose Einkaufen im Internet ist ab dem 13. Juni Geschichte, weil dann ein neues Rücksenderecht die Kosten für Rücksendungen auf die Kunden abwälzt. Auch die 40 Euro Klausel wird mit der Novellierung abgeschafft. Rücksendekosten fallen ab dem ersten Cent des Kaufpreises an.
Das neue Rücksenderecht erfordert Begründungen
Bisher konnten Verbraucher im Internet gekaufte Produkte ohne Erklärungen zurückgeben. Mit Inkrafttreten des neuen Rücksenderechts müssen Kunden ihren Widerspruch von Begründungen begleiten lassen. Dafür müssen die Internet-Verkäufer bis zum Stichtag Online-Formulare zur Verfügung stellen, alternativ funktioniert auch der formlose Rücktritt per E-Mail, Telefon oder Fax. Den Kunden bleibt die Art, wie sie ihren Widerruf bekannt geben, selbst überlassen.
Händler sind gesetzlich zur schriftlichen Eingangsbestätigung der Rücktrittsabsichten verpflichtet. Für Kunden gilt künftig, dass sie ihre Retoure-Absichten in den ersten beiden Wochen nach Warenerhalt bekannt geben müssen. Nach dem 13. Juni haben Internet-Shops nur noch zwei Wochen Zeit, um den Kaufpreis zu restituieren. Die aktuelle Gesetzeslage gibt ihnen dafür noch einen Monat.
Die Neuregelung trifft bei vielen Internet-Käufern auf Kritik:
- Nur 18 Prozent zeigen sich von dem neuen Rücksenderecht nicht tangiert.
- 25 Prozent wollen vorsichtiger bestellen.
- 29 Prozent wollen nur noch bei Shops einkaufen, die weiterhin die alten Konditionen anbieten.
- 40 Prozent werden ihre Wunschprodukte nicht mehr im Internet kaufen.
Nach dem Stichtag soll es in der ganzen Euro-Zone einheitliche Regelungen geben, die den Kunden mehr Transparenz und Vereinfachung bringen sollen.
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