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Initiative Finanzmarktwächter: Erschreckende Beratungsbilanz

Die sich häufenden Fälle von Falschberatung generieren Misstrauen unter den Anlegern, der Ruf nach einem Finanzmarktwächter wird immer lauter. Die Verbraucherschützer nahmen sich den Beschwerden der Verbraucher an und stellten deren Berechtigung fest.


Finanzmarktwächter

Die Verbraucherzentralen als alternative Finanzmarktwächter

Viele Bankkunden würden gerne in den Beratern der Institute vertrauenswürdige Personen sehen, die ihnen uneigennützig die Geldanlage offerieren, die zu ihnen passt. Doch ist die Realität leider meilenweit von dieser Vorstellung entfernt. Die Verbraucherschützer spielten in nahezu dreihundert konkreten Fällen die Finanzmarktwächter und kamen zu teilweise haarsträubenden Ergebnissen. Ohne dem Ergebnis voreilig die Attraktivität zu nehmen, sei gesagt, dass schlichtweg jede zweite Beratung an den Kundenwünschen vorbeigeht, jedes zweite Anlageprodukt eignet sich nicht für die Bedürfnisse des Kunden. Der größte Teil der bei Banken angebotenen Anlageprodukte gehört in die Kategorien zu teuer, zu wenig Flexibilität oder ist mit hohem Risiko behaftet.

Die umfangreiche Untersuchung trug den passenden Beinamen Finanzmarktwächter und beschäftigte sich mit nahezu dreihundert Einzelfällen, die den Verbraucherzentralen in der letzten Zeit bekannt wurden. Die Auswertung umfasste sowohl bereits im Besitz von Kunden befindliche Produkte als auch aktuelle Angebote zu Geldanlagen und Altersvorsorge. Nach der Durchsicht kamen die Finanzmarktwächter zu niederschmetternden Ergebnissen. Die bereits von den Kunden erworbenen Produkte passten zu über 40 Prozent nicht zu ihren Besitzern, die Hälfte davon war mit deutlich zu hohen Kosten belegt.

Finanzmarktwächter müssen die Kundenberatung vollkommen neu gestalten

Denn die Anlagevorschläge, die noch auf Kundenentscheidung warten, waren sogar zu fast 90 Prozent unbefriedigend. Auch hier führten viel zu hohe Kosten, wie beispielsweise Abschlussgebühren, zu der schlechten Bewertung. Das Ergebnis veranschaulicht sehr deutlich die Interessenskonflikte der Berater. Für sie wird die Qualität eines Anlageprodukts durch die Höhe der begleitenden Provision bestimmt, die Interessen der Kunden sind daher nur zweitrangig. Viele Bankberater sind umsatzorientierte Verkäufer. Ein neutrales Beratungsgespräch findet heutzutage in kaum einer Bank mehr statt. Honorarberatung wird dort kaum wahrgenommen.

Daher müssten die Verantwortlichen in der Regierung die Rolle der Finanzmarktwächter übernehmen und das Beratungsmodell grundsätzlich neu gestalten. Den Kunden ist ihre Unwissenheit nicht vorzuwerfen, dafür lassen sie sich beraten und vertrauen auf die Richtigkeit der Beratungsaussagen. Deswegen muss auch das Beraterprofil durch die Finanzmarktwächter neu gestaltet werden, die Honorarberatung bietet dafür optimale Lösungsansätze.

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