Doch die ist bisher ausgeblieben. Im vergangenen Jahr sind die Verbraucherpreise um lediglich 1,5 Prozent gestiegen, das ergaben vorläufige Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Und auch in diesem Jahr weist viel auf eine fortdauernde Stabilität hin.
Energiepreise dämpfen Inflation
Die Inflation befindet sich seit drei Jahren auf dem niedrigsten Stand. Nach den Maßstäben der EZB herrscht in Deutschland damit praktisch Preisstabilität. Die Euro-Währungshüter sprechen erst bei einem Preisanstieg von mehr als zwei Prozent von Inflation. Für die moderate Entwicklung waren vor allem die Energiepreise verantwortlich. Zwar zogen die Strompreise infolge Energiewende und EEG-Umlage spürbar an, - sie stiegen im Schnitt um 11,2 Prozent -, dafür wurden Heizöl und Benzin im Jahresverlauf billiger. Die Kraftstoffpreise gingen um 3,3 Prozent zurück, Heizöl verbilligt sich sogar um 5,9 Prozent. Dies hat den Preisanstieg insgesamt gedämpft. In anderen Bereichen fiel die Teuerung dagegen stärker aus. So zogen die Preise für Nahrungsmittel zum Teil deutlich an. Ursachen waren der lange Winter 2012/2013 und die Auswirkungen des Hochwassers im Süden und Osten Deutschlands.
Langsamer Anstieg in diesem Jahr
Den tiefsten Stand erreichte die Inflation im Oktober mit einem Preisanstieg von nur noch 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im November kletterte sie auf 1,3 Prozent, im Dezember auf 1,4 Prozent. Die Tendenz zeigt damit nach oben. Experten gehen davon aus, dass sich dieser leichte Aufwärtstrend fortsetzen wird. Maßgeblich dafür seien die weiterhin gute Konjunktur, steigende Löhne und die Strompreise.
Energiewende Preistreiber
Trotzdem bleibt das Umfeld für stabile Preise insgesamt günstig. Frühestens gegen Ende dieses Jahres wird mit einem Überschreiten der Zwei-Prozent-Marke gerechnet. Dabei dürfte die Strompreisentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Die geplante Energiewende wird sich nach Einschätzung der Experten auch 2014 als Preistreiber zeigen. Bei den Lebensmittelpreisen wird ebenfalls mit einem weiteren Anstieg gerechnet, der soll allerdings moderat ausfallen und sich in der Größenordnung der Inflation bewegen. Zur Preisstabilität trägt auch bei, dass viele Unternehmen aufgrund des harten internationalen Wettbewerbs deutliche Preiserhöhungen nur schwer durchsetzen können.