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Immer mehr unnötige Operationen

Wie der AOK-Krankenhausreport bekannt machte, wurden im vergangenen Jahr so viele Patienten in deutschen Kliniken operiert, wie noch nie zuvor – 18,3 Millionen Behandlungen wurden durchgeführt.


Immer mehr unnötige Operationen

Dabei fällt auch massive Kritik seitens des AOK-Bundesverbandes und dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) an, denn die Kliniken würden dies Operationen dazu nutzen, ihre Einnahmen zu verbessern, statt nur Operationen durchzuführen, die auch tatsächlich nötig seien. Schließlich seien vor fünf Jahren lediglich 16,8 Millionen Patienten operiert worden. Nun steigt die Zahl jährlich an.

Wie AOK-Vorstand Uwe Deh beklagte, würden viel mehr Patienten operiert werden, als überhaupt nötig sei. Allein bei den AOK-Kunden hätte sich die Zahl, der an der Wirbelsäule operierten Patienten, von 2005 auf 2010 mehr als verdoppelt.

So hätte auch die Anzahl stationärer Behandlungen seit dem Jahr 2005 um 11,8 Prozent je Einwohner zugelegt. Vor allem rentable Eingriffe werden immer mehr, so WidO-Geschäftsführer Jürgen Klauber, der nur ein Drittel der Zunahme an Operationen darin begründet, dass die deutschen Bürger älter werden.

Der heftigen Kritik werden natürlich auch schon Argumente entgegengesetzt. So solle der Anstieg an Operationen tatsächlich daher rühren, dass die deutsche Bevölkerung älter wird. In der Erhebung der Deutschen Krankenhausgesellschaft wird aber zudem zugegeben, dass ökonomische Fehlanreize zwar gegeben seien, doch herrsche bei der Wahl der Operationen keine Willkür.

Kritik hagelt es aber auch von unerwarteter Seite. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie erklärte, dass sie bereits ebenso festgestellt hätte, die meisten Eingriffe würden aufgrund des Geldes getätigt werden. (NS/BHB)


 
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