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Immer mehr Preismogeleien

Ob heruntergesetzte Ware im Möbelhaus oder versteckte Kosten beim Handykauf: Die Wettbewerbszentrale entdeckt eine Zunahme der Schummeleien in allen Branchen.


Immer mehr Preismogeleien

Was den Preis betrifft, mogeln die Verkäufer mehr und mehr. Zu diesem Ergebnis ist die Wettbewerbszentrale gekommen, bei der im letzten Jahr beinahe 2 000 Fälle mit intransparenten oder gar irreführenden Preisen bearbeitet wurden, was ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 20 Prozent bedeutet.

Das geschäftsführende Präsidiumsmitglied der Wettbewerbszentrale aus Bad Homburg, oder wie sie eigentlich heißt: der Zentrale zur Bekämpfung von unlauterem Wettbewerb, ist der Ansicht, dass diese Entwicklung in allen Branchen stark zugenommen habe. Als Beispiele führt er Handyverträge an, die versteckte Kosten beinhalten oder Möbel, die keine tatsächliche Preisreduzierung aufweisen, obwohl sie so gekennzeichnet sind. Dabei fiel auch auf, dass Banken nicht immer transparent arbeiten.

Die Ersparnis vorgetäuscht

Anbieter schummeln in der Werbung, wenn es um Preise geht. Dafür unterschlagen sie einerseits zusätzliche Kosten und täuschen nicht existierende Ersparnisse vor. Für solche Tricks beziehen sich manche Unternehmen auf Vergleichspreise, die es in Wirklichkeit nicht gibt.

Doch es werden auch positive Entwicklungen vermeldet: Die Anzahl von Verbrauchern, die sich über unerwünschte Telefonanrufe von Firmen beschweren, nimmt beständig ab: Mit etwa 100 Fällen habe sich die Anzahl sogar halbiert. Die Reklamation von verbotener E-Mail-Werbung fand im Vergleich zum Vorjahr allerdings in unveränderter Häufigkeit statt. 400 Verbraucher beschwerten sich darüber.

Beanstandungen auf gleichbleibendem Niveau

Aufgrund verletzter Kennzeichnungs- und Informationspflicht gab es etwa 7500 Beanstandungen, was eine Zunahme in Höhe von 4,5 Prozent bedeutet. Im letzten Jahr bearbeitete die Selbstkontrollinstitution für fairen Wettbewerb rund 13 000 Fälle, was dem unveränderten Wert der letzten Jahre gleichkommt.

Beanstandet die Wettbewerbszentrale ein Unternehmen, wird das in einem Großteil der Fälle akzeptiert, so die Organisation. Zu einem Gerichtsverfahren kam es in circa 700 Fällen, weil keine einvernehmliche Klärung funktioniert habe.

Jeder Verbraucher kann sich an die Wettbewerbszentrale wenden. Sie ist eine Selbstkontrollinstanz, die einen fairen Wettbewerb zum Ziel hat und dabei von 1200 Unternehmen, 800 Kammern und Verbänden der Wirtschaft unterstützt wird. (LB/BHB)


 
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