Bis zum 1. Februar 2014 sollen die nationalen Zahlungssysteme in der EU endgültig durch ein europaweit einheitliches System abgelöst werden.
Basis für internationalen Zahlungsverkehr
Die IBAN ist dann sowohl im nationalen als auch im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr bei Überweisungen, Daueraufträgen und Lastschriften anzugeben. Die neue Kontonummer verbindet die Bankkennung - in Deutschland bislang durch die Bankleitzahl abgebildet - und die alte Kontonummer.
Sie tritt damit an die Stelle der in den einzelnen EU-Ländern bestehenden unterschiedlichen Verschlüsselungsverfahren. Die neue Kennung schafft eine gemeinsame einheitliche Grundlage für die internationale Zahlungsverkehrsabwicklung. Sie ermöglicht wegen der überall gleichen Verschlüsselungssystematik eine bessere Kontoidentifizierung. Damit sollen insbesondere grenzüberschreitende Zahlungen schneller und effizienter durchgeführt werden können.
Komplizierter Anschein trügt
Die IBAN erscheint zunächst im Vergleich zu den bei deutschen Banken üblichen Kontonummern unübersichtlich und kompliziert. Mit 22 Stellen in Deutschland ist sie deutlich länger als die bisher verwandten Kontonummern. Tatsächlich folgt ihr Aufbau aber einer klaren Struktur: Die ersten beiden Stellen bilden eine Großbuchstaben-Kombination und stehen für das jeweilige Land - z.B. DE für Deutschland. Danach folgen zwei Prüfziffern zur Vermeidung von Übertragungsfehlern. Die folgenden Ziffern nehmen die bisherige Bankleitzahl auf und schließlich folgt die bisherige Kontonummer. Viele Banken und Online-Auftritte bieten IBAN-Rechner an, mit denen die Konvertierung der alten Kontodaten in den neuen Standard einfach vorgenommen werden kann.
Ziel: weltweite Akzeptanz und Verbreitung
Die IBAN-Standardisierung zielt grundsätzlich weiter als nur auf den europäischen Raum. Der Standard soll weltweit gelten. Darüber besteht auch weitgehendes internationales Einvernehmen. Allerdings ist die praktische Umsetzung sehr unterschiedlich. Daher wird insbesondere im Zahlungsverkehr mit Nicht-EU-Staaten auch künftig zusätzlich eine Art Bankleitzahl, der BIC (Bank Identification Code), benötigt.
Die EU-Länder sind derzeit Treiber bei der Anwendung. Darüber hinaus engagieren sich vor allem weitere Mittelmeeranrainer-Staaten, Länder im Nahen Osten und mittel- und südamerikanische Staaten bei der Umsetzung. Mittel- bis langfristig dürfte der geographische Anwendungsbereich weiter wachsen. Bis zur weltweiten Akzeptanz ist allerdings noch ein Weg zurückzulegen. Ein globaler Zahlungsverkehr nach einheitlichen IBAN-Standards bleibt Vision.